Byl: Multiresistente Keime in Gewässern sind nicht harmlos


Auch in Wolfsburg wurden Resistenzen nachgewiesen. Symbolbild: Pixabay
Auch in Wolfsburg wurden Resistenzen nachgewiesen. Symbolbild: Pixabay | Foto: Pixabay

Wolfsburg. 80 Gewässer in Niedersachsen wurden im Frühjahr 2018 auf antibiotikaresistente Bakterien untersucht. Im April diesen Jahres wurden die Ergebnisse veröffentlicht. In 66 Prozent der Proben wurden Antibiotika-Resistenzen nachgewiesen. Dies teilen die Grünen in einer Pressemitteilung mit.


Die Grünen hätten die Gewässerbelastung am Dienstag, 14. Mai, zum Thema im Landtag gemacht. Imke Byl, umweltpolitische Sprecherin und grüne Abgeordnete für Wolfsburg, kritisiert: „Umweltminister Olaf Lies hat die Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen monatelang zurückgehalten und versucht jetzt, die Messergebnisse zu verharmlosen.“ Bereits im letzten Herbst hätte der Landesumweltminister bei einer Pressekonferenz Entwarnung gegeben, die Ergebnisse seien kein Anlass zur Besorgnis. Die Messergebnisse der einzelnen Probestellen wurden jedoch erst im April 2019 veröffentlicht.

Wasserproben aus Wolfsburg untersucht


Die Landtags-Grünen hätten die Messergebnisse ausgewertet. Antibiotika-Resistenzen wären demnach in 66 Prozent aller Proben nachgewiesen worden. In fast jeder zweiten Probe wären Keime gefunden worden, die gleich gegen mehrere Antibiotikaklassen resistent seien. Auch in Wolfsburg wären Wasserproben im Abwasser und der Aller untersucht worden. An vier der fünf Messungen seien dabei Antibiotikaresistenzen nachgewiesen worden.

Byl fordere konkrete Maßnahmen, um die Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen in der Umwelt zu verhindern: „Wir brauchen ein regelmäßiges und flächendeckendes Monitoring, um die Eintragswege von multiresistenten Keimen zu beobachten.“ Das lehnen SPD und CDU im Landtag aber ab. „Nicht einmal Badestellen sollen künftig verpflichtend auf antibiotikaresistente Bakterien untersucht werden. Die Landesregierung nimmt das Thema nicht ernst und riskiert damit die weitere Verseuchung unserer Gewässer“, so die Politikerin.


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