Die Wolfsburger Holz-Wolkenkratzer - Preisgekrönte Architekturneulinge

Beton muss nicht immer der Hauptbestandteil von Hochhäusern sein. Das beweist jetzt ein geplantes Projekt aus Wolfsburg.

Beim Bau dieser Holz-Wolkenkratzer könne sogar auf einen Kran verzichtet werden.
Beim Bau dieser Holz-Wolkenkratzer könne sogar auf einen Kran verzichtet werden. | Foto: Partner und Partner Architekten

Wolfsburg. Für das Quartier Hellwinkel-Terrassen in Wolfsburg entwickelt das Architekturbüro Partner und Partner Architekten (Berlin/Baiersbronn) aktuell zwei Wohn-Holzhochhäuser, sogenannte Woodscraper. Umgesetzt werden sollen diese besonderen Gebäude nach Planungen und politische Beschlüssen im kommenden Jahr. Zusätzliches Ziel neben dem Baustil sei es, dort die Bauten mit Energie aus regenerativen Quellen zu versorgen. Hierüber informiert die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung.


Jüngst wurde das Gebäudeprinzip Woodscraper mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis (DNP) geehrt. Während einer Online-Zeremonie wurde dieser Methode ein Award in der Kategorie Design verliehen, die in diesem Jahr erstmals ausgeschrieben wurde. Die Jury begründete ihre Wahl damit, dass die Architekten Klaus Günter und Jörg Finkbeiner mit dem Woodscraper in vorbildlicher Weise zeigen, wie sich der Bau von Hochhäusern mit bis zu 20 Geschossen nicht nur mit wenig Kohlendioxidintensiven Beton, sondern auch schadstofffrei und praktisch ohne Abfall umsetzen lasse.

"Ein beeindruckendes, ganzheitliches Konzept"


"Das Gebäudeprinzip der Woodscraper ist ein, auch für die Stadt Wolfsburg geplantes Leuchtturmprojekt, das exemplarisch für die nachhaltige Gesamtausrichtung der Hellwinkel Terrassen standortprägend wirken wird", gratulierte Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide und zeigte sich erfreut über den Gewinn des Deutschen Nachhaltigkeitspreis: Der Woodscraper sei das erste modular flexible, zirkuläre, klima- und ressourcenpositive Gebäudeprinzip für einfaches, schadstofffreies Bauen aus nachwachsenden und gut verfügbaren Rohstoffen wie Nadelholz und Stroh. Durch das Schließen von Stoffkreisläufen verhindert dieses Gebäudeprinzip Müll fast gänzlich und lasse zugleich das Volumen Kohlendioxid-speichernder Ressourcen anwachsen. Bemerkenswert sei, dass der Bau so innovativ geplant wurde, dass im Prinzip sogar auf einen Kran verzichtet werden könne. "Ein beeindruckendes, ganzheitliches Konzept, das nicht zuletzt auch durch den Verzicht auf Beton eine drastische Reduktion von Abfällen und Kohlendioxid bewirkt und so einen Meilenstein in der Entwicklung in die Baubranche sendet", so Stadtbaurat Kwi-Uwe Hirschheide weiter.

Die Art und Weise, wie die Gebäude konstruiert und gebaut werden, sendet aus Sicht von Jörg Finkbeiner, geschäftsführender Gesellschafter von Partner und Partner, ein wichtiges Signal für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Beim Neustart nach der Pandemie, die derzeit alles überlagert, werden nachhaltige Designs besonders gefragt sein. Das konstatiert auch die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis in ihrer Begründung, weshalb der Award dieses Jahr erstmals auch gestalterische Lösungen auszeichnet.


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