Eichenwälder im Klimawandel: Wolfsburger Stadtforst strebt Forschungsprojekt an

Langfristig untersucht werden soll der Vitalitätszustand der Eichenbestände. Etliche der alten Eichen im Stadtgebiet sind stark geschwächt oder bereits am Absterben.

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Symbolbild. | Foto: Pixabay

Wolfsburg. Um den Zustand der Eichenwälder in Wolfsburg zu analysieren, strebt die Stadtforst eine enge Kooperation mit der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) an. Langfristig untersucht werden soll der Vitalitätszustand der Eichenbestände. Etliche der alten Eichen sind stark geschwächt oder bereits am Absterben. Etwa drei Prozent des Baumbestandes sind nach Schätzungen betroffen, allerdings in ungleichmäßiger Verteilung, wie die Stadt in einer Pressemitteilung berichtet.


"Wir haben die Schäden im Anfangsstadium entdeckt und es gilt nun, diesen Anteil nicht weiter anwachsen zu lassen. Von dem wissenschaftlichen Monitoring erwarten wir uns entscheidende Hinweise und Aufschlüsse", erklären Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide und Stadtrat Andreas Bauer. Im Spätsommer 2021 hatte die Stadtforst den Zustand der Eichen festgestellt. In einer Kartierung wurden 500 betroffene Bäume gezählt, woraufhin die NW-FVA umgehend hinzugezogen worden sei. Diese hat bei mehreren Untersuchungsterminen einen Insektenbefall festgestellt. Der Eichenprachtkäfer scheint dabei ein wichtiger Protagonist zu sein. Eigentlicher Auslöser sei allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit die durch den offensichtlichen Klimawandel bedingte Dürre der Jahre 2018 bis 2020.


"Der Organismus eines Baumes erholt sich nur sehr langsam von dem Trockenstress. Er ist daher gegenüber Schadorganismen nicht mehr ausreichend abwehrbereit. Insekten hingegen profitieren in besonderer Weise von Wärme und Trockenheit", weiß Stadtförster Dirk Schäfer.
In solchen Fällen wird von der Forstwissenschaft die Entnahme kranker Bäume empfohlen. Grundsätzlich gelte aber, dass die alten Eichen des Stadtforstes sowohl zugunsten des Erholungswaldes als auch des Naturschutzes erhalten werden sollen. Aufgrund ihres hohen ökologischen Wertes gehören sie nämlich zur Schutzgebietskulisse Natura2000 der Europäischen Union. Absterbende Bäume werden aktuell nur gefällt, wenn dieses aus Gründen der Verkehrssicherung oder für weitere wissenschaftliche Untersuchungen notwendig ist.


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