Wolfsburg. Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt stellte am vergangenen Freitag einen Antrag, in dem sie fordert, alle Wolfsburger Kindergärten und Schulen mit Luftfiltersystemen auszustatten. Hintergrund ist das ausgegebene Motto „Fenster auf“, welches von der Wolfsburger Stadträtin Bothe und auch der Niedersächsischen Landesregierung ausgegeben wurde. Die Forderungen in dem Antrag sind weit und umfänglich gedacht. Ganz klar definiert wird hier die Anschaffung von Luftfiltersystemen der Kategorie HEPA-13, welche die Luft mit einem Wirkungsgrad von mindestens 99,95 Prozent reinigen sollen, wie die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Wolfsburg berichtet. Die Stadt Wolfsburg werde in dem Antrag aufgefordert, zu prüfen, ob es Fördermöglichkeiten durch das Land Niedersachsen oder den Bund gibt. Auch über die Unterstützung von alternativen Finanzierungsmöglichkeiten zum Beispiel Crowdfunding über Eltern- initiativen und Fördervereine soll nach Meinung der FDP-Fraktion nachgedacht werden. Auch für die Julis reiche Lüften in Schulen alleine nicht aus.
„Es ist unsere Pflicht und wir sind in der Verantwortung, in diesen besonderen Zeiten, unsere Kinder und Jugendlichen zu schützen“, sagt Kristin Krumm, die Vorsitzende der Liberalen in Wolfsburg. „Denn diese besonderen Luftfilteranlagen stellen nicht nur aktuell den besten Schutz für Schülerinnen, Schüler, Pädagogen und die Kleinsten unserer Gesellschaft dar, sondern sind auch eine Investition in die Zukunft“, so Kristin Krumm weiter. „Diese Luftfiltersysteme sind die einzige Möglichkeit, in den Schulen optimales Lernen zu ermöglichen und in den Kindergärten eine unbeschwerte Zeit zu verbinden."
„Dieses Thema betrifft bundesweit alle Schulen und Kitas, deshalb müssen wir beharrlich auf unseren Forderungen bestehen“, ergänzt Marco Meiners, stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Er unterstütze die Initiative eines Heiligendorfer Ehepaares, die sich kurzerhand unbürokratisch an die Bürgerinnen und Bürger beider Ortsteile gewendet haben, um für die Anschaffung von Luftfiltersystemen in den beiden Schulen und Kindergärten zu sammeln. „Überragend ist das Wort, dass ich für so eine Courage finde“, so der Ortsbürgermeister Marco Meiners. „Natürlich beteilige ich mich gern und nutze mein Wirkungsfeld vollumfänglich aus, um alles Erdenkliche zu tun, um unsere Kinder und Jugendliche zu schützen“, ergänzt er begeistert.
„Lehrkräfte und Erzieher leisten momentan Herausragendes, um den Präsenzunterricht unter Corona-Bedingungen aufrechtzuerhalten. Auch für die Schülerinnen, Schüler und ihre Eltern stellt die aktuelle Situation eine Belastung dar. Die Ausstattung der Schulen mit den Luftfiltersystemen ist das Mindeste, um diesen Einsatz zurückzuzahlen“, sagte Stefan Kanitzky. "Es wäre längst Zeit gewesen, diese Investition zu tätigen und hier für Wolfsburg und auch bundesweit entsprechend zu handeln“, so Kanitzky abschließend.
Luftfilteranlagen verringern Aerosolkonzentration
Die Jungen Liberalen Wolfsburg berufen sich in einer Pressemitteilung auf eine Studie der Universität der Bundeswehr München, wodurch entsprechende Luftfilteranlagen die Aerosolkonzentration in einem Raum mit einer Größe von 80 Quadratmetern innerhalb von sechs Minuten halbieren können. „Wir JuLis sind der Auffassung, dass es in der aktuellen Situation umso wichtiger ist, technische Lösungen seitens der Wissenschaft in Betracht zu ziehen, um die Ansteckungsgefahr in den Schulen deutlich zu verringern“, führt Janik Leschke, stellvertretender Vorsitzender der Jungen Liberalen Wolfsburg, aus.
Das Recht auf Bildung müsse trotz der pandemischen Lage vonseiten der Landesregierung mit allen Kräften gewährleistet werden. „Es sollte unser aller Ziel sein, dass Schulschließungen wie im Frühjahr dieses Jahres nicht wieder vorkommen dürfen, da sie nachgewiesenermaßen für eine V erstärkung von Bildungsungleichheiten sorgen“, fügt Janik Leschke hinzu. Deshalb würden auch die Jungen Liberalen Wolfsburg den Einsatz von Luftfilteranlagen in Wolfsburger Schulen fordern.
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