Wolfburg. Am Freitagmittag kam es zu einem Großeinsatz der Polizei und Feuerwehr im Klinikum Wolfsburg. Dabei wurden acht Personen verletzt, 120 Personen mussten vorläufig evakuiert werden. Über den Brand hatte regionalHeute.de bereits berichtet. Zunächst war nicht klar, wie es zu dem Feuer gekommen war. Die Polizei teilte nun weitere Details mit.
Am frühen Mittag wurde der Feuerwehr der Brand im Klinikum, Haus G, Station G3B, gemeldet. Beim Eintreffen der Berufsfeuerwehr war der Brand bereits durch das Pflegepersonal gelöscht worden, jedoch war noch starker Rauch vorhanden. Zeitgleich wurde die betroffene Station so wie die darüber liegende Station evakuiert.
Alter Mann zündet Koffer an
Nach bisherigen polizeilichen Ermittlungen wurde der Brand durch einen 82-jährigen Patienten gelegt, der in seinem Patientenzimmer seinen Koffer mit einem Feuerzeug angezündet hat. Dabei erlitt der Mann eine schwere Rauchgasintoxikation. Zudem wurden mehrere Mitarbeiter des Klinikums leicht verletzt. Diese hatten ebenfalls Rauch eingeatmet und konnten nach ambulanter Behandlung entlassen werden.
Der Wolfsburger wurde aufgrund eines psychischen Ausnahmezustandes in eine Spezialklinik eingewiesen, wo auch seine Verletzungen medizinisch behandelt werden.
Das Patientenzimmer wurde beschlagnahmt. Auf der Station entstand Sachschaden in noch unbekannter Höhe. Die Ermittlungen hierzu dauern noch an, so die Polizei.
Feuerwehr berichtet über Einsatz
Wie die Feuerwehr Wolfsburg in einem ausführlichen Bericht mitteilt, sei der Alarm um 12:18 Uhr über die Brandmeldezentral des Wolfsburger Klinikums bei der Berufsfeuerwehr eingelaufen Daraufhin sei der Löschzug der Berufsfeuerwehr, sowie die Ortsfeuerwehr Stadtmitte und die Drehleiter der Ortsfeuerwehr Fallersleben mit dem Einsatzstichwort „ausgelöste Brandmeldeanlage“ zum Klinikum alarmiert worden. Bereits auf der Anfahrt, sei durch einen telefonischen Notruf das Feuer bestätigt und das Alarmstichwort auf „Feuer mit Menschrettung“ erhöht worden.
Aufgrund der Vielzahl im Gebäude befindlichen Personen, kamen somit auch die Ortsfeuerwehr Vorsfelde und Fallersleben mit dem kompletten Löschzug, sowie die SEG Einheiten des Rettungsdienstes zum Einsatz. Bei Eintreffen der Feuerwehr wurde diese bereits im Eingangsbereich von Mitarbeitenden des Klinikums in Empfang genommen.
100 Patienten evakuiert
Einsatzleiterin Andrea Roitsch habe nach der ersten Erkundung zwei Trupps unter Atemschutz ins Gebäude geschickt, welche sich in erster Linie um Menschenrettung und Brandbekämpfung gekümmert hätten. In einem Zimmer auf der Station G 3 B war ein Feuer ausgebrochen. Die Mitarbeitenden des Klinikums hätten vorbildlich gehandelt und erste Löschversuche, sowie die Evakuierung der mit 22 Patienten belegten Station unternommen, lobt die Feuerwehr. Ebenfalls sei die darüber liegenden Stationen mit zirka 100 Patienten in einen benachbarten Gebäudeflügel evakuiert worden. „Dem schnellen handeln und eingreifen des Klinikpersonals, gilt es ein dickes Lob auszusprechen. Sie haben innerhalb von kürzester Zeit richtig und schnell reagiert“, so der stellvertretende Leiter der Berufsfeuerwehr Christian Ebner.
Feuer schnell unter Kontrolle
Das Feuer in dem betreffenden Zimmer konnte durch den Angriffstrupp der Berufsfeuerwehr mittels einem vorgenommenen C Rohr schnell gelöscht werden, teilt die Feuerwehr weiter mit. Da sich die Rauchgase innerhalb der Station ausbreiteten, sei die Station geschlossen und die Patienten in ein benachbartes Bettenhaus durch die Feuerwehr gebracht worden. Des Weiteren sei die betroffene Station von der Feuerwehr mithilfe von zwei Überdrucklüftern belüftet und vom Rauch befreit worden. Während des Einsatzes seien drei Abschnitte gebildet worden, die sich in Brandbekämpfung, Menschenrettung und Patiententransport sowie Bereitstellungsraum gegliedert hätten.
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