"Gendern" bei der Stadt: Verwaltungssprache soll geschlechtergerecht werden

Stadt Wolfsburg nimmt die geschlechtergerechte Sprache in die Allgemeinen Geschäftsanweisungen auf.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Wolfsburg. Seit April ist eine überarbeitete Version der Allgemeinen Geschäftsanweisung für die Stadt Wolfsburg in Kraft getreten. Bereits zuvor war der Grundsatz des Schriftverkehrs der Stadtverwaltung, dass dieser in verständlicher, adressatenorientierter und geschlechtergerechter Sprache abzufassen ist. Eine klare Definition, was genau "geschlechtergerecht" bedeutet habe es jedoch nicht gegeben. Entsprechend interpretierten viele Fachbereiche diesen Grundsatz sehr individuell. Aus diesem Grund sei eine Überarbeitung der Geschäftsanweisung notwendig gewesen, so die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung.


Die Neufassung besage nun, dass Personenbezeichnungen geschlechterneutral formuliert werden müssten oder das Gendersternchen zu verwenden sei. Antje Biniek, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wolfsburg, ist überzeugt, "dass eine Verwaltung, welche wesentlichen Einfluss auf das Zusammenleben und die Rahmenbedingungen in einer Stadt hat, alle Menschen erkennbar ansprechen sollte." In diesem Kontext sei es ihr wichtig, geschlechtliche Vielfalt abzubilden und so ein Bewusstsein dafür zu schaffen: "Das Gendersternchen steht als Platzhalter für weitere Geschlechter, abseits des binären Systems von weiblich und männlich – auch in Wolfsburg gibt es Menschen, welche diesen Platzhalter für die eigene Identität beanspruchen und selbstverständlich als Teil dieser Gesellschaft wahrgenommen werden wollen."

Im nächsten Schritt hätten die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung eine durch das Gleichstellungsreferat verfasste interne Handreichung erhalten, welche bei der Verwendung der geschlechtergerechten Sprache unterstützen solle. Darin sei beispielhaft erklärt, wie Texte verfasst oder umgestellt werden könnten, um den Grundsatz zu erfüllen. "Es ist natürlich wichtig, dass Mitarbeitende und Führungskräfte gleichermaßen sensibilisiert werden und an der Umsetzung mitwirken. Letztlich muss die gesamte Stadtverwaltung an einem Strang ziehen, um eine Veränderung herbeizuführen, welche das Zusammenleben positiv beeinflusst", erklärt Antje Biniek. Sie sei überzeugt, dass die geschlechtergerechte Sprache hierzu einen wichtigen Beitrag leiste.


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