Große Beteiligung an Warnstreik bei Schulversorger Wollino

Täglich beliefert das Unternehmen Kitas und Schulen. Als wichtiger Versorger möchten die Beschäftigten ernst genommen werden.

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Symbolfoto. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Wolfsburg. Nachdem die Gewerkschaft Verdi für den heutigen Donnerstag die Beschäftigten der Wolfsburger Schulverpflegungs GmbH (Wollino) zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen hat, sind etwa 100 Beschäftigte und Unterstützer dem Aufruf gefolgt. Im Rahmen einer Streikkundgebung zogen die Beschäftigten vor das Wolfsburger Rathaus, um ihre Forderungen sichtbar zu machen: Von ihrem Arbeitgeber fordern sie ein Gehaltsplus von 600 Euro pro Monat für die nächsten zwölf Monate. Dies teilte die Gewerkschaft mit.



Es ist das erklärte Verhandlungsziel, die Lohnlücke zum öffentlichen Dienst zu verringern und ein Einstiegsgehalt spürbar über dem Mindestlohn durchzusetzen. „Mit dem Angebot, was auf dem Tisch liegt, wird die Lücke eher größer denn kleiner“, erklärt Verdi-Verhandlungsführer Michael Aschenbach. „Auch fragen wir uns, ob die Verhandlung mit der notwendigen Ernsthaftigkeit geführt werden, wenn die Gegenseite scheinbar ohne ein Mandat in die Verhandlungen geht und kein tragfähiges Angebot machen kann!“

Neben Grußworten aus den Betriebsgruppen der Stadt Wolfsburg und der WBG/n@work, die sich ebenfalls in Tarifverhandlungen befinden, besuchte Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann (CDU) die Streikkundgebung. Weilmann richtete einige Worte an die Beschäftigten und drückte sein Verständnis für die Forderungen der Streikenden aus.

Ein wichtiger Versorger


Die knapp 130 Beschäftigten der Wolfsburger Schulverpflegung, eine Tochtergesellschaft der Stadt Wolfsburg, sorgen täglich an über 40 Standorten dafür, dass Kinder und Jugendliche in den Kitas und Schulen der Stadt Wolfsburg ihr Mittagessen erhalten. Viele Beschäftigte bei der Wollino arbeiten in Teilzeit, verdienen teilweise nicht mehr als den Mindestlohn. Ein Großteil der Belegschaft ist weiblich, nicht wenige davon alleinerziehend. Die massiven Preissteigerungen für Waren und Güter des täglichen Bedarfs schlagen gerade in diesen Einkommensklassen mit voller Wucht durch, erklärt die Verdi.

Vor der nächsten Verhandlungsrunde am 2. Juni erhöhen die Beschäftigten mit dem Streik noch einmal den Druck auf den Arbeitgeber. „Den Kollegen geht es nicht nur um mehr Geld. Es geht auch darum, ernstgenommen und mit Respekt behandelt zu werden! Kommt keine Bewegung in die Verhandlungen, sind wir bereit, weiter zu streiken“, so Gewerkschaftssekretär Christopher Schmitz.


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