Himmel & Hölle: Sommerprogramm der Städtischen Galerie


Serena Ferrario "Leliţă Ioană" 2018, Rauminstallation © Serena Ferrario, Foto: Frank Sperling
Serena Ferrario "Leliţă Ioană" 2018, Rauminstallation © Serena Ferrario, Foto: Frank Sperling | Foto: Frank Sperling

Wolfsburg. Seit 1959 wird er renommierte Wolfsburger Kunstpreis "Junge Stadt sieht Junge Kunst" verliehen und noch bis 29. Juli ist die Ausstellung "Gewaltenteilung" des Preisträgers Julius von Bismarck (*1983) zu sehen. Das teilt die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung mit.


Kritische Reflexion, Erfindungsgabe gepaart mit Risikobereitschaft prägen die experimentierfreudigen und technisch innovativen Installationen und eine Videoarbeit, die in der Städtischen Galerie Wolfsburg präsentiert werden. Zum Thema Naturgewalten, wie dem gigantischen Hurrikan "Irma" in der Karibik und in Florida oder der Darstellung einer Flutwelle vor der Irischen See, sind ganz neue Arbeiten zu sehen. Dem Künstler gelingt es dabei, eine wissenschaftliche Herangehensweise mit ästhetischer Erfahrung in Einklang zu bringen.

Förderung von Künstlerinnen und Künstlern ist auch beim Meisterschülerstipendium der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz möglich. Die Ergebnisse des letzten Jahrganges sind noch bis zum 9. September 2018 in der Werkpräsentation "365 YEARS LATER" mit Installationen von Serena Ferrario, Marlene Bart und André Sassenroth zu sehen. Im vergangenen Jahr erhielten diese drei Absolventen der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig das Stipendium, dessen Ergebnisse sie nun gut 365 Tage später selbstbewusst und überzeugend vorstellen:

Serena Ferrario (*1986) widmet die Präsentation "Leliţă Ioană" ihrer verstorbenen Großtante Ioana Radu. Sie war eine der bekanntesten Chanson-Sängerinnen ihres Landes (Rumänien) und bis heute werden ihre Lieder gespielt. Ferrario zeigt dazu eine neue Videoarbeit und visualisierte Gedanken in Form einer Installation aus Zeichnungen, Objekten, Fotos und Texten, die sie mit diesem Thema verbindet.

Marlene Bart (*1991) dekonstruiert und analysiert in ihrer künstlerischen Arbeit verschiedene Ordnungs- und Sammlungssysteme. Einen Schwerpunkt bildet dabei das Phänomen der Kunst- und Wunderkammer, als Ort der Konservierung, Aufbereitung, Ordnung und Weitergabe von Wissen und zur Interpretation nutzt sie unterschiedliche druckgrafische Verfahren, Filme und Installationen.

André Sassenroth (*1979) zeigt eine Arbeit aus seinem Zyklus "Andtire Gallery", die sich im Kontext der sozialen Plastik bewegt. Sein nun gezeigtes 4. Inlay für den als Galerie genutzten LKW mit dem Titel "a series of interfering creatures" stellt eine Tribüne für 30 Personen dar. Mit dieser Arbeit beendet der Künstler sein Projekt "Andtire Gallery".

Rot des Höllenfeuers oder dem Blau des Himmels


Noch bis 15. August 2018 können sich die Gäste in der Kunst-Station im Hauptbahnhof Wolfsburg entscheiden, ob sie im Rot des Höllenfeuers oder dem Blau des Himmels im Aufenthaltsbereich Platz nehmen möchten und werden dabei Teil der Rauminstallation "Hellfire Red/Heavenly Blue" des nordamerikanischen Künstlers Peter Wegner: "Himmel und Hölle" gehen eine Verbindung mit dem Kommen und Gehen sowie der Betriebsamkeit im Hauptbahnhof Wolfsburg ein.

Betriebsam soll es auch beim Sommerfest und der Eröffnung der neuen Ausstellung "HOP" am 23. August um 18 Uhr im Hauptbahnhof Wolfsburg zugehen. Dann präsentiert der 1959 in Caracas/Venezuela geborene Arturo Herrera eine neue raumgreifende Installation. Dabei schafft der Künstler nicht nur einen Gegenpol zu der streng-funktionell gegliederten Architektur des Gebäudes. Zugleich verbindet er mit seinen dynamisch-abstrakten, ineinander verwobenen Linien die offene Fensterfläche mit dem geschlossenen Raum und schafft so ein energiegeladenes Gesamtwerk.

Südamerika steht auch im Fokus der Gruppenausstellung "PERSPECTIVAS LATINAS #18", die am 25. August um 18 Uhr in der Städtischen Galerie Wolfsburg eröffnet wird und zum 80. Geburtstag von Wolfsburg den Blick auf die Internationalität der jungen Stadt richtet. Wolfsburg zeichnet sich durch eine breite, bunte und aktive Bürgerschaft aus, die im täglichen Zusammenleben vieler unterschiedlicher Menschen aus verschiedenen Kulturen diese Stadt mit Leben erfüllt. Die Ausstellung mit Künstlerinnen und Künstlern aus Lateinamerika unterstreicht die außerordentliche Bedeutung kultureller Vielfalt für eine fröhliche und solidarische Gemeinschaft und belegt, dass Offenheit, Neugierde und Inspiration, insbesondere in Zeiten des Auf- und Umbruchs, unverzichtbar für Menschen und die Gesellschaft sind.

Sommerveranstaltungen:


Am 2. August 2018 um 12.30 Uhr lädt die Städtische Galerie Wolfsburg, wie jeden ersten Donnerstag im Monat, zum "Kunstgespräch in der Mittagspause" ein. Nach einem kurzen Gespräch in der Ausstellung "365 YEARS LATER" wird im Jagdsaal von Schloss Wolfsburg ein leichtes Mittagessen gereicht. Die Kosten für die Veranstaltung und das Mittagessen betragen 8 €, Anmeldungen bis spätestens Dienstag, 31. Juli 2018 unter Tel. 05361.281012.
Die ganze Familie und alle Generationen sind zu den Veranstaltungen "Offenes Atelier – Malen, Zeichnen & vieles mehr im Schloss Wolfsburg" am 19. August von 14 bis 17 Uhr und dem "Spielenachmittag im Schloss Wolfsburg" am 14. August von 15 bis 17 Uhr eingeladen.

Der Eintritt in die Ausstellungen ist frei und bis auf das "Kunstgespräch in der Mittagspause" sind alle Veranstaltungen ebenfalls kostenfrei.


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