Internationaler Gedenktag gegen Gewalt an Frauen


Da häusliche Gewalt hinter geschlossenen Türen stattfindet, wird sie häufig kleingeredet oder gar ganz verschwiegen. Symbolfoto: Pixabay
Da häusliche Gewalt hinter geschlossenen Türen stattfindet, wird sie häufig kleingeredet oder gar ganz verschwiegen. Symbolfoto: Pixabay | Foto: Pixabay

Wolfsburg. Da sie hinter geschlossenen Türen stattfindet, wird sie häufig kleingeredet oder gar ganz verschwiegen, berichtet die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung. Doch häusliche Gewalt ist keine Privatsache. Der Wolfsburger "Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt" will das Thema deshalb am am 25. November mit verschiedenen Aktionen in den Fokus rücken.


Sie wird in allen gesellschaftlichen Schichten ausgeübt und reicht von Stalking über Bedrohung, Vergewaltigung, Nötigung, über verschiedene Grade der Körperverletzung bis hin zu Mord und Totschlag. Das Thema liegt dem Wolfsburger "Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt" sehr am Herzen, kennen die einzelnen Beratungsstellen doch zahllose Fälle und die weitreichenden Folgen häuslicher Gewalt – auch in Wolfsburg.

Anlässlich des jährlichen Internationalen Gedenktags gegen Gewalt an Frauen am 25. November will der Arbeitskreis das Thema mit verschiedenen Aktionen in den Fokus rücken und den Blick auf die Opfer und das Unrecht, das ihnen widerfährt, richten.

"Jede dritte Frau ist Opfer"


Partnerschaftliche Gewalt kann sich gleichermaßen gegen Frauen und Männer richten, wobei Frauen weitaus häufiger betroffen sind: Durchschnittlich wird jede dritte Frau im Lauf ihres Lebens Opfer von partnerschaftlicher Gewalt. "Leider ist häusliche Gewalt auch bei uns in Deutschland kein Einzelfall, sondern Alltag", erklärt Beate Ebeling, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wolfsburg. "Anlaufstellen für betroffene Frauen wie das Wolfsburger Frauenhaus sind sehr wichtig und werden von immer mehr Frauen genutzt, die Kapazitäten reichen hier allerdings kaum noch aus. Daher sind die Strukturen in dem Bereich unbedingt ausbau- und verbesserungsfähig, sodass von Gewalt betroffenen Frauen und Männern noch umfassender unterstützt werden können."

Um auf diese Situation aufmerksam zu machen und ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen, werden vom 14. bis 30. November wie in jedem Jahr die Gedenkfahnen von Terre des Femmes, einer gemeinnützigen Menschenrechtsorganisation für Frauen, auf dem Rathausvorplatz wehen. Am Mittwoch, 21. November, um 18.30 Uhr zeigt der Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt im Wissenschaftstheater des phaeno Wolfsburg das Theaterstück "Die Wortlose".

Es schildert eindrücklich, was Mitarbeitende in Beratungsstellen oder Frauenhäusern so oder so ähnlich immer wieder erleben, nämlich die ganz "alltägliche" häusliche Gewalt. Da auch Fachpersonal der einzelnen Beratungsstellen anwesend ist, kann anschließend auch das Gespräch gesucht werden. Für Kinder ist das Theaterstück nicht gedacht, Einlass ist ab 18 Uhr.

Geschichtlicher Hintergrund:


Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet wurden. Sie waren im Untergrund tätig und hatten sich an Aktivitäten gegen den tyrannischen Diktator Trujillo beteiligt. Seit 1999 ist der 25. November auch von den Vereinten Nationen als offizieller internationaler Gedenktag anerkannt. Seitdem wird an diesem Tag daran erinnert, dass weltweit Frauen und Mädchen Opfer von Gewalt werden: Sie werden in Kriegen und Bürgerkriegen zur Demütigung des Feindes missbraucht, aus kulturellen Gründen an ihren Genitalien verstümmelt oder Opfer von sexueller oder häuslicher Gewalt. Dabei sind alle Kulturen und sozialen Schichten betroffen.


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