Jugendforum fordert billigere Bustickets und bessere Radwege


Billigere Bustickets und bessere Radwege sind Themen, die die Teilnehmer des Jugendforums beschäftigen. Foto: Stadt Wolfsburg
Billigere Bustickets und bessere Radwege sind Themen, die die Teilnehmer des Jugendforums beschäftigen. Foto: Stadt Wolfsburg

Wolfsburg. 256 von 374 befragten Jugendlichen und junge Menschen im Alter von zehn bis 26 Jahren wünschen sich kostengünstigere Bustickets. Diese Aussage ist eines der zentralen Ergebnisse der Jugendbefragung "Wie mobil bist du?", die das Netzwerk Jugendbeteiligung der Stadt Wolfsburg entwickelt hat.


Ebenfalls halten die jungen Menschen Schülerferientickets und bessere Radwege für wichtige Vorschläge zur Verbesserung ihrer persönlichen Mobilität in Wolfsburg. Dies gab die Stadtverwaltung heute in einer Pressemitteilung bekannt.

In einem vertiefenden Jugendforum stellte die städtische Kinderbeauftragte Katrin Binius zunächst die wichtigsten Erkenntnisse der ÖPNV-Befragung vor. "Die Mehrzahl der befragten Jugendlichen nutzt den Bus als Hauptverkehrsmittel zur Schule, Shopping oder Freunden. Daher ist es wenig verwunderlich, dass sich die Hälfte der befragten Jugendlichen eine kürzere Bustaktung und eine bessere Anbindung der Stadtteile wünschen. Aus Sicht der Befragten fehlen oftmals, auch Abend- und Wochenendverbindungen, wodurch die Jugendlichen sich in ihrer Mobilität eingeschränkt fühlen", erklärte Binius.

Zu den Themen Busverkehr, Radverkehr und Preisgestaltung ÖPNV konnten mehr als 20 Jugendliche gemeinsam mit Experten auf Augenhöhe diskutieren und ihre persönlichen Erfahrungen schildern. In einem offenen Austausch mit Timo Kaupert (Geschäftsführer WVG), André Nissen (Referat Strategische Planung/Stadtentwicklung), Rosario Buglisi (Geschäftsbereich Schule/Schülerbeförderung) und Miroslaw Walkowiak (Radverkehrskoordinator der Stadt) wurden Lösungsvorschläge zu den Anliegen der Jugendlichen und mögliche nächste Schritte bzw. Maßnahmen erarbeitet, berichtet die Stadt in der heutigen Pressemitteilung.

Das sind die Wünsche der Jugendlichen:


Beim Busverkehr wünschen sich die Jugendlichen Kurzstreckentickets, mehr Sicherheit an Haltestellen und eine bessere Busanbindung. Die 13-jährige Anna eberichet: "Alle, die Bus fahren, würden sich über kürzere Intervalle freuen." Zudem sei die Freundlichkeit bei manchen Busfahrern, nach Meinung der Befragten, verbesserungswürdig. Darüber hinaus solle die Schülersammelkarte für alle Oberstufen- und Berufsschüler in allen Ferien nutzbar sein, forderten die Jugendlichen. WVG-Geschäftsführer Kaupert informierte die Jugendlichen über bevorstehende Maßnahmen. Geplant seien unter anderem elektronische Anzeigetafeln sowie eine WVG-App, die Busverspätungen in Echtzeit anzeigen.

Darüberhinausfordern die Schüler eine Anpassung der Preise und Altersgrenzen der Bustickets. "Ich bin unzufrieden, dass Kinder ab 15 Jahren Erwachsenentickets zahlen müssen", bemängelt Sven, 15 Jahre. Weitere Vorschläge waren spezielle Angebote für Schulausflüge, Nachttickets und Nachtbusse. Die Vertreter des Stadtschülerrates warben für die Umsetzung ihrer Petition "Kostenvergünstigte Busfahrkarten für Berufs-/Oberstufenschüler". Wichtig war den Jugendlichen auch, dass bei einer zuhause vergessenen Busfahrkarte nicht der "volle Schwarzfahrerpreis" angesetzt wird. Zum Thema Jugendnetzkarte wird demnächst ein Arbeitskreis aus Verwaltung, Politik und WVG tagen, um die Einführung einer Jugendnetzkarte zu prüfen.

Die Hinweise der Jugendlichen auf mangelhafte oder fehlende Radweg enahm Radverkehrskoordinator Walkowiak entgegen, insbesondere was eine fehlende Beleuchtung, Beschilderung oder einen defekten Belag anging. Wichtig war ihm, nach Auskunft der Stadtverwaltung, den Jugendlichen zu vermitteln, dass sie sich direkt bei ihm oder beim Service Center der Stadt Wolfsburg melden können, falls ihnen Schäden oder Gefahrenstellen auffallen. Walkowiak berichtete von den Plänen der Stadt, einen Schulwegradplan mit Unterstützung der Schulen zu erstellen.
Die Vertreter der Politik hatten ein offenes Ohr für die Forderungen der Jugendlichen, lobten deren Engagement und versprachen, sich für die Jugend einzusetzen und den notwendigen politischen Druck auszuüben, heißt es weiter in der Pressemitteilung der Stadt.

Was ist das Jugendforum?


Das Jugendforum ist ein neues Beteiligungsformat für Jugendliche, um ein Forum für einen direkten Austausch von Jugendlichen mit Verwaltung, Politik und externe Akteuren zur Verfügung zu stellen. "Der Jugend wird damit Raum gegeben, um auf Augenhöhe ihren Anliegen und Interessen Gehör zu verschaffen", ergänzt Katrin Binius. Die Durchführung regelmäßiger Jugendforen ist eine Maßnahme des Aktionsplans "Kinderfreundliche Kommune", den die Stadt Wolfsburg gerade umsetzt.


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