Junge Flüchtlinge treten für Wolfsburg beim STADTRADELN an


Routenplanung fürs STADTRADELN. Foto: Stadt Wolfsburg
Routenplanung fürs STADTRADELN. Foto: Stadt Wolfsburg | Foto: Stadt Wolfsburg



Wolfsburg. Sie kommen aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak: Junge Flüchtlinge der BBS 2 in Wolfsburg aus den beiden Klassen „Sprache- und Integration“, kurz SPRINT. Gemeinsam mit ihren Lehrern ist das SPRINT-Team beim STADTRADELN bereits fast 2.700 km geradelt.

„Neben dem normalen Unterricht sind jeden Freitag fünf Unterrichtsstunden für das Radfahren eingeplant, um die Stadt und die Umgebung und viele andere Dinge kennenzulernen“ sagt Harry Otte, der gemeinsam mit seinem Kollegen Willy Apwisch die Radtouren der beiden Klassen betreut. Das STADTRADELN sei ein zusätzlicher Anlass gewesen, sich gemeinsam aufs Rad zu schwingen. „Wir waren bereits am Tankumsee, haben das Stadion besichtigt und sind sogar bei der großen Sternfahrt zum Bernsteinsee am Anfang des STADTRADELN-Zeitraumes mitgefahren“, erzählt Apwisch. Bei der Sternfahrt habe sich das Fahren in der Gruppe als absolut verbindendes Instrument erwiesen. Es sind Kontakte zwischen den Flüchtlingen und den anderen Fahrern in der Gruppe entstanden, wo es anfängliche Zurückhaltung gab, wurde sie abgebaut. „Von der Aktion haben beide Seiten sehr profitiert“ ist Apwisch überzeugt.

Beim Radfahren lernen die 17 bis 19-Jährigen auch ganz alltägliche Dinge neu kennen. Neben den deutschen Verkehrsregeln ist dies auch der Umgang mit der Polizei. Bei einem Verkehrssicherheitscheck auf der Wache in Vorsfelde haben die jungen Flüchtlinge beispielsweise festgestellt, wie freundlich und hilfsbereit Polizei sein kann. „Das war im eigenen Land nicht selbstverständlich. Stolz sind sie jetzt auf ihr Sicherheitscheck-Siegel am Fahrrad“ sagt Otte.

Bei den Fahrrädern handelt es sich um Schulfahrräder, die zum Teil durch Spenden aufgestockt wurden. Sie werden in der Schule auch selbst gewartet und repariert.

Schüler und Lehrer sind sich einig, dass sie bis zum Ende des STADTRADELNs und darüber hinaus mit dem Rad aktiv bleiben wollen. „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“ zitiert Apwisch Karl Valentin lächelnd. „Ich bin überzeugt, dass diese Arbeit dazu beiträgt, einander kennenzulernen und sich näher zu kommen“ sagt er.

Das STADTRADELN in Wolfsburg geht noch bis zum 25. Juni. Ansprechpartner ist André Müller-le Plat vom Umweltamt der Stadt Wolfsburg (stadtradeln@wolfsburg.de, 05361 28 1195). Mitmachen kann jeder, der in Wolfsburg lebt, arbeitet, einem Verein angehört oder eine (Hoch)schule besucht. Unter allen aktiven TeilnehmerInnen werden zwei Fahrräder und Fahrradzubehör verlost. Alle Infos unter www.stadtradeln.de/wolfsburg2016.html


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