Wolfsburg. Das Kunstmuseum Wolfsburg und der belgische Künstler Hans Op de Beeck haben am heutigen Donnerstag, den 30. März, die Presse zu einem Baustellentermin geladen. Die Ausstellung "Out of the Ordinary" öffnet am 9. April die Tore für das Publikum.
Wer die Einladung in die Welt von Hans Op de Beeck annimmt, betritt eine Inszenierung der Absurdität. Der Titel der Ausstellung "Out of the Ordinary" ist hierbei Programm. Zum einen entstehen die seltsam verfremdeten, oft modellhaften Orte scheinbar aus der Lebensrealität. Gleichzeitig wird die Illusion der Realität direkt durch den Einsatz von Licht, Ausstattungsdetails oder Musikstücken wieder gebrochen.
Ein Erzähler zwischen den Zeilen
Das Kunstmuseum Wolfsburg umschreibt den Künstler mit folgenden Worten: "Hans Op de Beeck ist ein Erzähler zwischen den Zeilen, ohne Anfang und Ende, oft verblüffend, meist melancholisch, immer eindringlich." Er selbst sieht Melanchonie dabei nicht als negative Emotion in der Kunst. Durch die Identifikation mit der Tragik werde der Besucher zum Hinterfragen angeregt.
"An other kind of world" möchte der belgische Künstler Hans Op de Beecks erstellen. Video: Sandra Zecchino
Gleich der erste Raum ist eine Einladung des Künstlers, auf Entdeckungsreise zu gehen. In der Rauminstallation "the Collector's House" bieten klare Linien und Ruhe einen Kontrast zu scheinbar unpassenden Details.
Aktuell noch Baustelle wird hier bis zur Eröffnung eine Welt zwischen Industriebrache und Vorstadttristesse entstehen. Foto: Sandra Zecchino
Nach einem Schritt durch die Terassentür wird der erste Blick auf die eigens für die Wolfsburger Ausstellung entstandene Totalinstallation frei. Auf den Besucher wartet eine Stadt aus Fabrikgebäuden und Stadtrandhäusern, die jeweils in ihrem inneren eine weitere Welt bereithalten.
Trotz realistischen Einzelheiten, wie Strommasten, Straßenlaternen, Kabelgewirr und Müll wird auch hier das Bild sofort wieder gebrochen. Der Fußboden wird mit einem schrittdämpfenden Teppich belegt.
Ein Blick in andere Welten?
Manche der Räume können betreten werden. Bei anderen besteht nur die Möglichkeit, durch ein Fenster hinein zu schauen - oder schaut man hinaus?
Obwohl aktuell die Grenzen des Raumes noch deutlich zu erkennen sind, wird dieses bis zur Eröffnung nicht mehr der Fall sein. Durch geschickte Lichtinstallationen wird der Eindruck eines Jahrmaktes bei Nacht entstehen.
"I try to copy the reality...
TABLE (1), 2006 - Sculptural installation Foto: Sandra Zecchino
...but everything lost his texture." Immer wieder deutet Op de Beeck auf Gegenstände, die auf den ersten Blick real erscheinen. Erst nach genauerem Hinsehen wird deutlich, wie er mit den Materialien oder der Größe gespielt hat. So hat jeder beim Betreten der Rauminstallation "The Table" wieder das Gefühl ein Kind zu sein, was die überfüllten Aschenbecher noch absurder erscheinen lässt.
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