Linke: Stadtgeschichte nicht vergessen - 8. Mai muss Feiertag werden

Die Linke in Wolfsburg mahnt, dass die Stadt eine besondere Verantwortung gegenüber ihrer Geschichte habe.

Die Linke meint, dass Ferdinand Porsche mitnichten ein "großer Sohn" der Stadt sei.
Die Linke meint, dass Ferdinand Porsche mitnichten ein "großer Sohn" der Stadt sei. | Foto: Die Linke Wolfsburg

Wolfsburg. Der 8. Mai 1945 war der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus. Gerade in Wolfsburg sei nach Ansicht der Wolfsburger Linksfraktion das ehrende Gedenken an die Männer und Frauen, die diese Befreiung möglich machten, von besonderer Bedeutung. Die Geschichte der Stadt sei als Mahnmal für die Gegenwart zu verstehen, deshalb wolle die Linke nachdrücklich an diese Historie erinnern und fordert laut einer Pressemitteilung, den 8. Mai als bundesweiten Feiertag einzuführen.


Viele tausend Menschen seien als Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Wolfsburg ausgebeutet worden, litten und starben unter widrigsten Bedingungen. Dieser Geschichte müsse sich die Stadt endlich stellen, statt Ferdinand Porsche, einen Nutznießer der barbarischen Zwangsarbeit, einseitig als großen Sohn der Stadt zu feiern. Anfang 1942 wurde auf Vorschlag von Ferdinand Porsche in Fallersleben ein KZ „Arbeitsdorf“ von Adolf Hitler persönlich genehmigt. Damit sei der Weg zur Zwangsarbeit in der Stadt frei gemacht worden. Porsches Innovation fuße eben nicht nur auf technischen Entwicklungen, sondern auch auf der systematischen Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft. So bestellte er 1941 als einer der ersten Wirtschaftsführer persönlich sowjetische Kriegsgefangene. 1942 kamen 20.000 KZ-Häftlinge hinzu.

Wolfsburg hat eine düstere Geschichte


„Der 8. Mai 1945 markiert den Sieg über den barbarischen Hitlerfaschismus. Für Demokraten und Antifaschisten ist daher dieser Tag gleichzeitig ein Tag des Gedenkens und ein Grund zum Feiern“, resümiert die Wolfsburger Bundestagsabgeordnete Pia Zimmermann, Fraktion Die Linke. „Nicht vergessen dürfen wir dabei, dass es in Wolfsburg eine besondere, düstere Geschichte gibt. Vom Einsatz tausender Zwangsarbeiter, von denen viele starben, profitierten wenige, wie zum Beispiel Ferdinand Porsche, dem nach wie vor in unserer Stadt ein Denkmal gesetzt ist. Das ist nur schwer zu ertragen.“

Ilario Ricci, Vorsitzender der Kreispartei ergänzt: „Eine offene und moderne Stadt wie Wolfsburg sollte sich gründlich überlegen, ob sie einen nachweislichen Faschisten, unter dessen Leitung über 500 Menschen ums Leben kamen, in Form einer Statue oder Schule oder gar mit dem Namen unserer Hauptgeschäftsstraße ehrt.“ Anne Zimmermann, Kreisvorsitzende der Linken Wolfsburg fordert deshalb: „Der 8. Mai muss jetzt endlich offiziell und bundesweit ein Feiertag werden. Die Gründe, wachsam und aktiv gegen faschistische Tendenzen zu sein, sind aktuell. Das beweisen das Erstarken der AfD und rechtsterroristische Angriffe. Der 8. Mai ist ein Tag der Befreiung – ohne wenn und aber! Grade jetzt muss wieder darauf hingewiesen werden, warum es sich lohnt unsere demokratischen Grundrechte zu schützen.“


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