Spanneraufnahmen auf dem Schulklo: Verfahren gegen 18-Jährigen eingestellt

Die Staatsanwaltschaft habe 16 Betroffene identifizieren können, dabei handele es sich größtenteils um Schüler. Der Beschuldigte soll sich bei den Geschädigten entschuldigt haben.

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(Symbolbild)
(Symbolbild) | Foto: Alexander Panknin

Wolfsburg. Im Februar 2020 hatte ein 18-jähriger Wolfsburger Schüler laut Staatsanwaltschaft "aus reiner Neugier" eine versteckte Kamera auf der Unisex-Toilette seiner Ganztagsschule in Wolfsburg angebracht und sich damit der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches durch Bildaufnahmen schuldig gemacht. Mindestens 16 Personen seien gefilmt worden, ehe ein Schüler die Kamera entdeckt habe und unverzüglich die Schulleitung informierte. Das Verfahren sei nach Angaben der Staatsanwaltschaft vor wenigen Wochen gegen Geldauflage eingestellt worden.


Bei den Opfern handele es sich größtenteils um Schüler. Staatsanwaltschaftssprecher Christian Wolters erklärt gegenüber regionalHeute.de, dass das Verfahren gegen eine Geldauflage in Höhe von 150 Euro eingestellt wurde: "Diese Einstellung ist zunächst vorläufig, bis die Auflage vollständig erfüllt worden ist." Bei Erwachsenen kann eine solche Tat mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren geahndet werden. "Bei dem heranwachsenden Beschuldigten ist aber Jugendstrafrecht zur Anwendung gekommen, weil er in seiner persönlichen Entwicklung noch mit einem Jugendlichen gleichzusetzen ist", erklärt Wolters dazu.

Schüler in therapeutischer Behandlung


Der 18-Jährige sei laut Staatsanwaltschaft vorher noch nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten. "Er hat sich bei der Polizei und im Rahmen des Gespräches mit der Jugendgerichtshilfe Wolfsburg vollständig geständig eingelassen. Er bedauert die Tat und soll sich bereits bei mehreren Geschädigten entschuldigt haben. Nach der Tat hat sich der Beschuldigte verhaltenstherapeutisch untersuchen lassen", so Wolters zu den weiteren Gründen für die Einstellung des Verfahrens. Der 18-jährige Schüler sei inzwischen nicht mehr an der Schule und sei sogar in eine andere Stadt gezogen. Außerdem befinde er sich weiterhin in therapeutischer Behandlung.


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