Wolfsburg. Volkswagen Betriebsratsvorsitzender Bernd Osterloh und Landtagsabgeordnete Immacolata Glosemeyer haben das Kinder- und Familienzentrum Martin Luther besucht. Im Zentrum des Austausches stand die Bedeutung vorschulischer Angebote zu Betreuung, Bildung und Integration.
Das Kinder- und Familienzentrum am Schachtweg 44 profitiert seit Jahren von der „Starthilfe“, die sich gegen Kindearmut und für mehr Chancengleichheit starkmacht. Sie wird in großen Teilen von der Belegschaftsspende der Volkswagen-Beschäftigten getragen. Auch dank der „Starthilfe“ sind daher vielfältige pädagogische Konzepte im Kinder- und Familienzentrum an der Tagesordnung: Sie reichen von gesunder Ernährung und musikalischer Früherziehung bis hin zu Judo und Kindertanzen. Als besondere Aufgabe des Familienzentrums gibt es auch Elternfrühstücke, diverse Ausflugsangebote und Schwerpunkte speziell für Mütter oder Väter.
Stärken entdecken und fördern
„Das Konzept hier erlaubt es, die Stärken der Kinder zu entdecken und dann auch gezielt zu fördern“, sagte Osterloh. „Es klingt paradox: Aber alle Kinder gleich zu behandeln, würde die Ungleichheit nur verstärken. Entscheidend für mehr Chancengerechtigkeit ist vielmehr der Freiraum, individuell unterstützen zu können. Und das muss sich unsere Gesellschaft auch etwas kosten lassen.“
Die Wolfsburger SPD-Landtagsabgeordnete Immacolata Glosemeyer zeigte sich ebenfalls beeindruckt von den Ansätzen in dem Kinder- und Familienzentrum. „Die Arbeit hier verdeutlicht einmal mehr, wie bedeutend frühkindliche Bildung bis ins Vorschulalter ist.“ Die Förderung solcher Angebote und auch die Wertschätzung und Aufwertung des dazugehörigen Berufsbildes gehörten weiterhin auf die Agenda der Politik. „Dafür werde ich mich auch künftig starkmachen“, versprach Glosemeyer.
Starthilfe verbucht 2016 hohe private Spendensumme
Ulrich Neß, Projektkoordinator der „Starthilfe“, sagte: „Das Kinder- und Familienzentrum Martin Luther steht beispielhaft für vieles, was wir vorschulisch fördern. Aktuell unterstützen wir mit unserer Arbeit etwa 1.400 Kita-Kinder und 1.600 Schüler.“ Neben dem Thema gesundes Essen liege der Förderschwerpunkt sowohl in den Kitas als auch in den Schulen auf dem Aspekt Lernen – etwa über Sprachförderung. Es folgten die Themen soziale Entwicklung und Bewegen. Neß zufolge ist vor allem die VW-Belegschaft mit ihrer Spende der Garant für die Arbeit der „Starthilfe“, die derzeit im zehnten Jahr läuft. „2016 waren aber auch die Spenden von Privatpersonen sehr erfreulich“, sagte Neß. Die im vergangenen Jahr eingegangenen 21.400 Euro seien der höchste Wert seit 2012 und der dritthöchste seit Bestehen der „Starthilfe“ 2008.
Netzwerk zum Wohl benachteiligter Kinder
Neben der finanziell weiterhin soliden Basis ist Neß vor allem zuversichtlich, weil die „Starthilfe“ durch deren Nähe zu den Einrichtungen inzwischen Kompetenzen entwickelt habe, die andere Institutionen und Initiativen gerne einbeziehen. Das gelte zum Beispiel für das „Netzwerk für Kinder“, den Arbeitskreis Schule-Wirtschaft, „Sport für Kinder“, „Kinderfreundliche Kommune“, Wolfsburger Bildungskonferenz, Arbeitskreis „MINT“, Fabi und Bildungsbüro der Stadt Wolfsburg. Neß dazu: „Das dabei entstandene aktive Netzwerk zum Wohl benachteiligter Kinder hilft auf diese Weise so vielfältig und abgestimmt, dass die positive Wirkung beachtlich ist.“
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