Trotz Mehrausgaben: Der Tag der Niedersachsen war den Aufwand wert


Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen liesen die Kosten steigen. Symbolfoto: Eva Sorembik
Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen liesen die Kosten steigen. Symbolfoto: Eva Sorembik | Foto: Eva Sorembik

Wolfsburg. 197.000 Euro mehr als ursprünglich geplant hat der Tag der Niedersachsen die Stadt gekostet. Wie die Stadt mitteilte, wurde gestern dem Verwaltungsausschuss die vorläufige Endabrechnung zum Tag der Niedersachsen 2017 (TDN17) vorgelegt.


Wegen erhöhter Ausgaben, vor allem um Sicherheit beim Fest zu gewährleisten, und durch geringere Sponsoring-Einnahmen als erwartet seien Kosten von rund 397.000 Euro entstanden. Das Defizit in Höhe von 197.000 Euro über der im Haushalt bereitgestellten Garantiesumme in Höhe von 200.000 Euro werde durch nicht in Anspruch genommene Haushaltsmittel von 2017 aus anderen Organisationseinheiten ausgeglichen, berichtet die Stadtverwaltung.

Imagegewinn, den keine Kampagne hätte erzielen können


Trotz Mehrausgaben ist das Fazit der Großveranstaltung durchaus positiv. So heißt es weiter seitens der Stadtverwaltung, dass der finanzielle und organisatorische Aufwand sich gelohnt habe: Das Fest sei trotz der kurzen Vorbereitungszeit von nur neun Monaten ordentlich, friedlich und zur vollsten Zufriedenheit der Besucher und Beteiligten evrlaufen. Dass 325.000 Besucher, 6.000 Aktive sowie das Publikum der breiten Berichterstattung dieses gelungene Fest langfristig mit Wolfsburg verknüpfen, sei ein Imagegewinn, den keine Kampagne hätte erzielen können. Die Stadt und die beteiligten Vereine und Organisationen seien weit über die Region hinaus als hervorragende Gastgeber wahrgenommen worden. Dies belegen auch tausende Beiträge in den sozialen Netzwerken und mehr als 700 Presseberichte, die zum TDN17 in Print- und Onlinemedien sowie im Rundfunk erschienen sind. Mit neuen Impulsen und Exponaten insbesondere zu den Themen Digitalisierung und Mobilität habe Wolfsburg auch sein Image als Standort für Innovation festigen können.

"Auch von den Wolfsburgerinnen und Wolfsburgern habe ich viel positives Feedback erhalten. Eine Bürgerin hat uns zum Beispiel extra einen Brief mit Geld geschickt, um zu sagen, dass sie gerne für die tollen Erlebnisse beim TDN zahlt", berichtet Oberbürgermeister Klaus Mohrs. Er betont: "Es war richtig, den Tag der Niedersachsen 2017 in Wolfsburg auszurichten. Es wäre fatal, wenn aus Scheu vor Terroranschlägen oder vor dem Aufwand für Sicherheitsvorkehrungen keine großen Feste mehr stattfinden. Es muss in einer offenen, freiheitlichen Gesellschaft möglich sein, zusammenzukommen und zu feiern! Alles andere ist eine Kapitulation vor Terroristen."

Höhere Sicherheitsvorkehrungen


Die Sicherheitsvorkehrungen fielen nach Anschlägen in Nizza und Berlin umfangreicher aus als erwartet. Es waren mehr Sperrmaterial, mehr Personal und Equipment beim Sanitätsdienst sowie eine Akkreditierung und Sicherheitsprüfung von Teilnehmern erforderlich. Der Sicherheitsdienst kostete mehr als geplant. Eine Bühne musste verlegt werden, weil ein Act eine sehr hohe Besucherzahl lockte. So entstanden in diesem Bereich Mehrkosten von 175.000 Euro.

Fehleinschätzung bei Sponsoring-Einnahmen


Die Sponsoring-Einnahmen blieben rund 150.000 Euro unter dem Ansatz. Auf Grundlage von Erfahrungen vergangener Veranstaltungen und vorheriger Ausrichterstädte war die Stadt von höheren Sponsoring-Summen ausgegangen. Insbesondere das überregionale Sponsoring fiel deutlich geringer aus.
Auch Einnahmen für Gastronomierechte, Vermietung von Zelten und Marketingartikel waren geringer als erwartet. Landesmittel konnten nicht in voller Höhe abgerufen werden. Insgesamt wurden rund 265.000 Euro weniger eingenommen als veranschlagt.


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