Region. Der Zweckverband Großraum Braunschweig bekommt schrittweise in den nächsten Jahren für den Öffentlichen Nahverkehr mehr Geld. Der jährliche Betrag wächst von 70 Millionen Euro bis zum Jahr 2021 auf 100 Millionen Euro an. Dadurch kommt es zu zahlreichen Veränderungen.
Möglich wird das durch die Änderung des Niedersächsischen Nahverkehrsgesetzes, die der Landtag in seiner jüngsten Sitzung beschlossen hat. Detlef Tanke, Vorsitzender der ZGB-Verbandsversammlung, und Verbandsdirektor Hennig Brandes informierten am Montag über die Verwendung der Mittel und die zahlreichen Änderungen im Öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV).
Das zusätzliche Geld bekomme der ZGB als Aufgabenträger, der über den Einsatz der Mittel allein entscheide, stellte Tanke klar. Geplant ist der Einsatz des Geldes in schwerpunktmäßig vier Säulen des ÖPNV. Das Gros der Mittel fließe in die erste Säule, den Schienenverkehr, erläuterte Brandes. Mehr Fahrten zur Angebotsverdichtung und eine Ausweitung der Bedienzeiten in den frühen Morgen- und den Abendstunden stehen schon zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember an.
Stunden-Takt wird realisiert
Im ersten Schritt wird der durchgehende Stunden-Takt realisiert und zusätzliche Verstärker in den Hauptverkehrszeiten für Pendler und Schüler angeboten. Hinzu kommen weitere Früh- und Spätzüge zur Verlängerung der Betriebszeit, sowie bessere Angebote am Wochenende. Der ZGB strebe in weiteren Schritten einen 30 Minuten Takt montags bis freitags auf der Hauptachse Salzgitter – Braunschweig – Wolfsburg an, betonte der Verbandsdirektor. Zwischen Braunschweig und Wolfsburg werde der zweigleisige Ausbau der Weddeler Schleife bis 2020 dringend erwartet. Nach Salzgitter solle die Strecke beschleunigt werden. Der Stunden-Takt von Braunschweig über Gifhorn nach Uelzen werde nach Fertigstellung der Begegnungsstelle in Rötgesbüttel voraussichtlich 2018 eingeführt
Neue Haltestellen in der Planung
Die zweite Säule bildet die Modernisierung zahlreicher Bahnhöfe und Haltestellen im gesamten Verbandsgebiet. 16 Bahnhöfe im Verbandsgebiet würden durch die Förderprogramme Niedersachsen ist am Zug (NiaZ III) und das Zukunftsinvestitionsprogramm (ZIP) barrierefrei umgebaut. Eine Übersicht . Brandes erläuterte, dass für weitere sieben Bahnhaltepunkte im Rahmen einer Stationsoffensive derzeit geprüft werde, inwieweit diese neu gebaut werden könnten. Es handelt sich dabei um die Stationen: BS-Bienrode, BS-Broitzem, BS-Leiferde Ost- und Westseite, BS-Rüningen, Wolfsburg-West, Wolfenbüttel-Wendessen und GF-Isenbüttel.
Eine neue Buslinie für Wolfenbüttel
Der dritte Schwerpunkt ist die Ausweitung des RegioBusangebotes. Mehr als 250 zusätzliche Fahrten werden ab Dezember angeboten. Sie dienen der Taktverdichtung und der Verlängerung der Betriebszeiten im bestehenden RegioBus-Netz. Zwei RegioBusLinien werden ganz neu eingerichtet: Mit der Linie 740 werden Cremlingen und Sickte an das Mittelzentrum Wolfenbüttel angebunden und in Weddel besteht künftig eine Verknüpfung an den enno in Richtung Wolfsburg beziehungsweise Hildesheim/Hannover. Die zweite Linie 660 führt von Baddeckenstedt nach Salzgitter-Bad und erfüllt eine wichtige Erschließungs- und Zubringerfunktion mit Bahnanschluss an den Bahnhöfen Salzgitter- Bad und Baddeckenstedt.
Als vierte Säule wird die Co-Finanzierung für Kommunen bei bahn- und busbegleitenden Infrastrukturmaßnahmen genannt. Wenn die Kommunen förderfähige Maßnahmen planen, könne der ZGB künftig einen Anteil der Förderung übernehmen, beispielsweise für Umgestaltung von Bahnhofsumfeldern oder bei Fahrradabstellanlagen.