68-Jähriger mit Corona infiziert: Erster bestätigter Fall in Niedersachsen

Am Samstagabend bestätigte das Gesundheitsministerium, dass sich ein 68-jähriger Mann aus Uetze, angrenzend an die Landkreise Gifhorn und Peine, mit dem Virus infiziert hat.

von Annabell Pommerehne


Das Gesundheitsministerium bestätigt die erste Corona-Infektion in Niedersachsen (Symbolbild).
Das Gesundheitsministerium bestätigt die erste Corona-Infektion in Niedersachsen (Symbolbild). | Foto: Pixabay

Uetze. Am gestrigen Samstagabend bestätigte das Gesundheitsministerium den ersten Fall einer Corona-Erkrankung in Niedersachsen. Ein 68-jähriger Mann aus der Ortschaft Eltze in der Gemeinde Uetze (Hannover), angrenzend an die Regionen Gifhorn und Peine, infizierte sich vermutlich bei einer kürzlichen Reise nach Norditalien. Wie der NDR berichtet, stehe der Mann nun unter Quarantäne und sei isoliert worden. Von neun Personen aus dem Umfeld des Mannes seien ebenfalls Abstriche gemacht worden. Das Ergebnis soll am heutigen Sonntagabend feststehen.


Noch am vergangenen Mittwoch sagte die Gesundheitsministerin Carola Reimann im Landtag: "Wir müssen auch in Niedersachsen mit ersten Fällen rechnen." Drei Tage später wurde der erste Corona-Fall in der Region Hannover bestätigt. Der Regionspräsident Hannovers, Hauke Jagau, habe laut NDR erklärt, dass der 68-Jährige am vergangenen Montag, den 24. Februar von einer Gruppenreise aus Norditalien wiederkommen sei. Mit ihm seien rund 50 weitere Personen gereist, die überwiegend aus Sachsen kommen sollen. Der Erkrankte habe Beschwerden gehabt und den Arzt telefonisch kontaktiert, der daraufhin zu dem Mann nach Hause gekommen sei, um einen Abstrich zu machen. Nach der Bestätigung einer Corona-Infektion sei der 68-Jährige umgehend isoliert worden. Es gehe ihm den Umständen entsprechend aber gut. Eine erhöhte Temperatur habe er nicht.

Vermutlich in Italien infiziert


Die Behörden versuchen nun, die Kontakte des Infizierten nachzuverfolgen. Eine Ansteckungsgefahr bestehe laut Gesundheitsministerium zwei Tage vor bis zehn Tage nach Beginn der Symptome. Im Umfeld des Mannes soll es neun Personen geben, mit denen er in diesem Zeitraum Kontakt hatte. Von diesen Personen seien Abstriche bereits zur Untersuchung eingeschickt worden. Mit den Ergebnissen am heutigen Sonntagabend soll entschieden werden, ob in der Region Uetze Einrichtungen geschlossen werden müssen. Carola Reimann erklärte am vergangenen Mittwoch: "Seit Beginn des Ausbruchs finden regelmäßig Telefonkonferenzen auf unterschiedlichen Ebenen zwischen Bund und Ländern zur Abstimmung der Maßnahmen statt. Die Kommunen und deren Gesundheitsämter werden über das Landesgesundheitsamt laufend über die Lage und die Maßnahmen unterrichtet und im konkreten Einzelfall unterstützt. Das Zentrum für Gesundheit und Infektionsschutz hat hierfür im Landesgesundheitsamt eine ständige Rufbereitschaft."

Kein Grund zur Panik


Bei einer Pressekonferenz am heutigen Sonntagmorgen sagte die Ministerin, dass sie eine Kontaktnachverfolgung für angemessen hält. Der Fall müsse eingegrenzt und isoliert werden. Dennoch warnt die Ministerin: "Dass das Virus in Niedersachsen angekommen ist, ist kein Grund zur Panik. Bleiben Sie ruhig, aber achtsam und halten Sie sich an die Hygieneregeln. Meist handelt es sich um sehr milde Verläufe, die sich zu Hause auskurieren lassen." Bei wider Erwarten schweren Krankheitsverläufen seien die niedersächsischen Krankenhäuser gut vorbereitet.

Krankheit verläuft in der Regel mild


In der Region Hannover sei bereits ein Bürgertelefon eingerichtet worden. Bei Verdacht auf eine Erkrankung soll der Arzt unbedingt telefonisch kontaktiert werden. Es wird weiterhin empfohlen, sich auch beim Robert-Koch-Institut und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu informieren.

Kontakt nach Peine?


Der Hannoverschen Allgemeine zufolge reagieren die Bewohner des Landkreises Uetze gelassen. Dennoch seien größere Veranstaltungen, wie der Schützenball in Eltze, abgesagt worden. Der 68-Jährige soll am gestrigen Samstagabend vom Ortsbrandmeister der Feuerwehr Eltze von seiner Infektion erfahren haben. Die Peiner Allgemeine weiß zu berichten, dass der Infizierte bei einem Arzt in Edemissen in Behandlung gewesen sei. Ob in Peine ebenfalls Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssen, werden die kommenden Tage zeigen.

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