Achtung, Rattengift: Tierhasser legen Giftköder im Lönspark aus

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Unscheinbar, aber potenziell tödlich. Diese Wurstscheiben wurden an verschiedenen Stellen im Lönspark gefunden. Foto: Marlena M.
Unscheinbar, aber potenziell tödlich. Diese Wurstscheiben wurden an verschiedenen Stellen im Lönspark gefunden. Foto: Marlena M.

Braunschweig. Im Lönspark in Braunschweig-Südstadt wurden mutmaßlich mit Rattengift präparierte Giftköder ausgelegt. Eine Hundehalterin entdeckte die Wurstscheiben am gestrigen Montag unter verschiedenen Laubhaufen und kontaktierte über anwesende Landschaftspfleger die Polizei - diese bestätigte den Vorfall. Auch auf einem Spielplatz seien nach Angaben der Hundehalterin Wurstscheiben aufgefunden worden. Die beiden Hunde der Braunschweigerin schwebten zwischenzeitlich in höchster Gefahr.


Laut der behandelnden Tierarztpraxis handele es sich bei den Symptomen, welche beide Tiere nach dem Vorfall zeigten, eindeutig um Rattengift. Erste Anzeichenfür eine Vergiftung sindBlut im Urin und blutige Schleimhäute, Krämpfe, zittern sowie Apathie und Müdigkeit. Im schlimmsten Fall führt Rattengift zu inneren Blutungen, sowie zu blutigem Kot und Erbrochenem. Die betroffenen Tiere können an den inneren Blutungen verenden. Laut der Halterin Marlena M. gehe es ihren beiden Fellnasen dank der schnellen Behandlung den Umständen entsprechend gut.

Polizei verfolgt Giftköder-Fälle


Die Polizei rät, solche Vorfälle grundsätzlich zu melden, gerade wenn es sich um Gegenden handelt, in welchen bekanntermaßen viele Tierhalter verkehren. "Wir haben natürlich nur die Möglichkeit Hinweisen nachzugehen, wenn uns diese auch erreichen", begründet die Pressesprecherin der Braunschweiger Polizei, Carolin Scherf. Dabei sei es auch wichtig, keine Panik und keine Gerüchte zu verbreiten, damit man sich auf die echten Vorfälle konzentrieren könne.

Im Zweifel bleibt der Zweifel


Als die Beamten vor Ort eintrafen, wurden ihr die zwei weiteren aufgefundenen Köder übergeben, jeweils ein Stück Wurst mit Schlitz. Nach Angaben der Polizei sei vor Ort zunächst nichts weiter gefunden worden. Für die Beamten sei es jedoch eine Herausforderung, den tatsächlichen Giftgehalt eines Köders festzustellen. Carolin Scherf dazu: "Dazu reicht unsere Technik nicht aus." Tierhalter müssen aufgefundene Köder im Zweifel selbst beim Tierarzt untersuchen lassen - hierbei können Kosten anfallen. Aufgrund der Gesetzeslage gibt es derzeit wenige Möglichkeiten, sich bei einer möglichen Tiergefährdung umfassend abzusichern. Tiere gelten vor dem Gesetz noch immer als Gegenstände.


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