Region. Am vergangenen Donnerstag haben wir bereits auf das Orkantief "Sabine" hingewiesen. Laut Warnungen des Deutschen Wetterdienstes, der Feuerwehr, des ADAC und der Niedersächsischen Landesforsten wird eindringlich davor gewarnt sich bei stürmischem Wetter draußen und besonders in Wäldern aufzuhalten. Insbesondere in den Abend- und Nachtstunden sollte man zuhause bleiben, warnt die Feuerwehr Goslar, denn der Höhepunkt des Orkans wird die Region aller Voraussicht nach in der Nacht zu Montag mit Windstärken bis 120 km/h, in höheren Lagen, 140 km/h, erreichen.
Die Feuerwehren der Stadt Goslar bereiten sich laut eigenen Angaben auf die extreme Wetterlage vor. Sie sind für mögliche Einsätze gerüstet und stehen in ständigem Kontakt mit Wetterexperten vor Ort.
"Vorsorglich wird die Goslarer Feuerwehr Einsatzkräfte in Bereitschaft versetzen um so schnell Hilfe zu leisten wenn es zu einem Schadenereignis kommen sollte. Wenngleich die Warnungen umfangreich sind, so ist die ruhige und sachliche Betrachtung der Situation Gebot der Stunde. Bitte beachten Sie die Warnungen und Verhaltenshinweise des Deutschen Wetterdienstes. Meiden Sie Aufenthalte im Wald und verbleiben Sie besonders in den Abend- und Nachtstunden zu Hause. Sichern Sie Ihr Grundstück", heißt es auf der Website der Feuerwehr Goslar.
"Akute Gefahr durch Sturmschäden im Wald"
Die Landesforsten warnen vor Gefahren durch abbrechende Äste und umstürzende Bäume. Sie warnen sogar vor Windgeschwindigkeiten bis zu 160 km/h in der Nacht zu Montag.
„Meiden Sie bitte am kommenden Sonntag unsere Wälder. Herunterfallende Äste und entwurzelte Bäume können zur akuten Gefahr für Leib und Leben werden.“
ADAC warnt: "Meiden Sie baumreiche Strecken"
Der ADAC rät, bei schwerem Sturm und Orkan das Fahrzeug generell stehen zu lassen. Außerdem warnt der Automobilclub Besitzer von Caravan-Gespannen, Wohnmobilen und Bussen vor: diese Fahrzeuge seien besonders durch Sturmschäden gefährdet. Man solle defensiv fahren und das Tempo gegebenenfalls drosseln, um Gefahren vorzubeugen.
Auf Brücken, in Waldschneisen oder an Tunnelausfahrten ist das Risiko besonders groß, seitlich von starken Böen erfasst zu werden. Oftmals weisen Windsäcke oder Verkehrsschilder auf die Gefahr hin.
Besondere Vorsicht solle auch beim Überholen von Lastwagen und Bussen walten. Schon beim Eintauchen in den Windschatten des überholten Fahrzeugs verändere das Auto seine Richtung. Nach dem Überholvorgang werde es dann wieder voll vom Seitenwind erfasst, so der ADAC.
Wenn möglich sollten größere Dachlasten wie Fahrräder oder Dachboxen bei der Fahrt vermieden werden, da sie größere Angriffsfläche für den Sturm bieten könnten. Im schlimmsten Fall könnten Sie dadurch sogar umkippen. Gleiches gelte für Busse und Wohnmobile.
Der ADAC rät Fahrradfahrern, möglichst mittig auf der Fahrbahn zu fahren, um plötzlichen Böen ausreichend Platz zu bieten. Außerdem sollten Radfahrer auf eng anliegende, "flatterfreie" Kleidung achten und möglichst ohne viel Gepäck unterwegs sein.
Das BBK rät: "Schließen Sie alle Fenster und Türen"
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) rät, lose Gegenstände um das Gebäude zu sichern, wie etwa Mülltonnen, Gartenmöbel und Blumenkästen.
"Falls Sie sich im Freien aufhalten, suchen Sie ein Gebäude auf. Dies gilt auch, wenn Sie sich in einem Zelt oder Wohnwagen befinden. Bereiten Sie sich auch auf einen möglichen Ausfall des Stroms und/oder des Telefons vor, indem Sie Kerzen, Streichhölzer, Taschenlampe und Ersatzbatterien vorhalten und den Akku für das Handy laden. Parken Sie Ihr Fahrzeug nicht in der Nähe von Häusern oder hohen Bäumen. Stellen Sie es in der Garage ab", rät das BBK.
Wetterdienst berät zur aktuellen Lage
"Heute tagsüber von Nordwesten aufkommend schwerer Südwest- bis Weststurm. Bis zum Abend außer im Süden stürmische Böen oder Sturmböen, Windgeschwindigkeiten 8 bis 9, im Westen und Nordwesten teils schwere Sturmböen und exponiert orkanartige Böen, Windgeschwindigkeiten 10 bis 11.
Höhepunkt des Sturms in der Nacht zum Montag, im Süden am Montagvormittag. Dann mit Winddrehung auf westliche Richtungen weitere Windzunahme und häufiger schwere Sturmböen und orkanartige Böen, auch Orkanböen bis zu Windgeschwindigkeit 12 möglich (bis 120 km/h, in höheren Lagen teils über 140 km/h; siehe Vorabinformation Unwetter vor Orkan)", so die aktuelle Warnung laut Deutschem Wetterdienst.
Für unseren Landkreis berichten die Freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis Gifhorn über die Wetterlage:
"Für unseren Landkreis werden Sturmböen mit Geschwindigkeiten von 65 km/h bis 85 km/h (Beufortskala 9) und schwere Sturmböen bis 100 km/h (Beaufortskala 10) erwartet. Mit Kaltfrontpassage und in Verbindung mit Gewittern sind in der Nacht zum Montag orkanartige Böen (um 110 km/h) und Orkanböen (um 120 km/h) möglich."
Wir werden Sie im Laufe des Tages immer wieder auf dem Laufenden halten, was die Wetterlage betrifft. Bis dahin gilt: Bleiben Sie zuhause, wenn Sie es vermeiden können, nach draußen zu gehen und meiden sie Wälder und andere baumreiche Gebiete.
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