ALG-II-Bezieher verpassen oft Vorsorge-Untersuchung für Kinder

Familien, die von Hartz IV leben, gehen mit ihren Kindern seltener zum Arzt.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Familien, die von Hartz IV leben, gehen mit ihren Kindern seltener zum Arzt. "Mehr als jedes vierte Kind unter sechs Jahren (27 Prozent) aus einem Haushalt mit Arbeitslosengeld-II-Bezug verpasste 2021 eine in dem Jahr empfohlene Vorsorgeuntersuchung (U-Untersuchung)", heißt es im noch unveröffentlichten Gesundheitsreport 2023 der AOK Rheinland/Hamburg, über den die "Rheinische Post" in ihrer Mittwochausgabe berichtet.


In sozial besser gestellten Familien ist die Verpasser-Quote mit 18 Prozent dagegen viel geringer. Ohnehin ist die familiäre Lage entscheidend: Kinder psychisch kranker Eltern haben ein erhöhtes Risiko, selbst zu erkranken. "Die anhaltende psychische Störung eines Elternteils beeinflusst die Gesundheit von Kindern am stärksten. In diesen Fällen liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Auffälligkeit insgesamt um 29 Prozent höher als bei anderen Kindern und Jugendlichen", heißt es weiter in dem AOK-Bericht. "Insbesondere Verhaltens- und Essstörungen treten deutlich häufiger auf, hier sind die Werte sogar um knapp 70 Prozent erhöht." AOK-Chef Günter Wältermann sagte der "Rheinischen Post": "Die Familie ist für Kinder der wichtigste soziale Bezugspunkt. Fehlt es hier an Unterstützung auf dem Weg zum Erwachsensein, kann das weitreichende Folgen nach sich ziehen, auch weil die Kinder ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellen."


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