Berlin. Nach dem Vorstoß von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) mehren sich die Forderungen nach Steuererleichterungen für Menschen, die im Rentenalter arbeiten.
Der "Bild" sagte Pascal Kober, Sprecher für Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik der FDP-Bundestagsfraktion: "Es ist sehr zu begrüßen, dass sich nun auch aufseiten der SPD die Erkenntnis breitmacht, dass erst erwirtschaftet werden muss, was der Sozialstaat verteilt. Anreize für längeres Arbeiten und flexiblere Übergänge für die, die können und wollen, sind längst überfällig und sind ein wichtiger Baustein, um die Folgen des demografischen Wandels abzufedern."
Arbeits- und Sozialminister Heil hatte der "Bild am Sonntag" gesagt: "Wir diskutieren darüber, ob es finanzielle Anreize gibt, zum Beispiel, bei der Besteuerung dafür zu sorgen, dass es sich noch mehr lohnt für die, die wollen und können, zu arbeiten." FDP-Politiker Kober fordert zudem, "bürokratische Hemmnisse" abzuschaffen, die "ein schrittweises Ausgleiten in den Ruhestand erschweren oder eine Teilzeitbeschäftigung beim früheren Arbeitgeber nach Unterbrechung verhindern". Dies erfordere auch eine Anpassung im Arbeitsrecht. "Wir werden die Vorschläge des Arbeitsministers prüfen, ob sie ehrgeizig genug ausfallen."
Ein Signal der Unterstützung kommt aus der Union. Haushaltspolitiker Mathias Middelberg (CDU) sagte der "Bild": "Die Idee, ältere Menschen, die freiwillig länger arbeiten wollen, mit Steuervorteilen zu belohnen, ist richtig." Zur Idee des SPD-Ministers: "Sie kommt bei Hubertus Heil aber viel zu spät. Wir, die Union, fordern das seit Jahren. Heil hätte schon längst einen konkreten Gesetzentwurf vorlegen müssen."
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