Watenstedt. Am heutigen Dienstag wurde den Bürgerinnen und Bürgern des Ortsteils Watenstedt das geplante Ankaufprogramm der Stadt vorgestellt. In der Kirche am Ehrenmal standen Stadtrat Michael Tacke und Fachsbereichsleiter Jens Flügge Rede und Antwort. Eingeladen hatte Ortsbürgermeister Marco Kreit.
Seit 1998 ist die Situation in Watenstedt so, dass der Bauplan den vorhandenen Wohngrundstücken Bestandsschutz zusichert, aber keine neuen Wohnungen ermöglicht. Die Verwaltung bezeichnet dies als "städtebaulichen Missstand". Nun gab es bereits mehrere Versuche, den Bewohnern die Möglichkeit zu geben, ihr Grundstück in Watenstedt zu verkaufen, um hier langfristig ein reines Industriegebiet entstehen zu lassen. Die Versuche scheiterten, da sie auf Fördergeldern beruhten, die dann doch nicht flossen. Nach Ratsbeschluss im vergangenen Jahr hat die Verwaltung nun erstmals ein Ankaufprogramm auf die Beine gestellt, das die Stadt mit eigenen Mitteln stemmen will.
"Gezwungen zu verkaufen wird natürlich niemand. Wer hier wohnen bleiben will, kann dies auch tun", betonenStadtrat Michael Tacke und Fachsbereichsleiter Jens Flügge. Man wolle nur denjenigen die Möglichkeit geben, die weg wollen. Und dafür gibt es laut Konzept mehrere Ausstiegsmöglichkeiten - vom Sofortverkauf bis hin zum Langzeitmodell. Bis 2030 sollen dafür rund 13 Millionen Euro bereit gestellt werden. Die IndustrieparkSalzgitter-Watenstedt Entwicklungs-
Michael Tacke zu den Plänen:
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Dass es in Watenstedt Abwanderungswillige gibt, wurde in der anschließenden Diskussion deutlich. Auch findet im abgegebenen Stimmungsbild der Antrag eine Mehrheit unter den Anwesenden. Doch es gibt auch Kritik. Man sei kein "städtebaulicher Missstand". Watenstedt sei besser aufgestellt als manch anderer Ortsteil. Zudem gab es Bedenken, was die Wertschätzung des eigenen Grundstücks (insgesamt geht es um 68 Objekte mit 121 Wohneinheiten) angeht. Die Verwaltung sicherte zu, dass diese von einem unabhängigen Sachverständigen für den Besitzer kostenneutral geschätzt würden. Detailfragen, ob eventuelle Schäden, die durch die Industrie-Emissionen zustande gekommen sind, irgendwie angerechnet werden, konnten abernicht beantwortet werden.
Anhand von Bällen konnten die Besucher abstimmen, ob sie die Möglichkeit des Verkaufs schaffen wollen. Die Mehrheit war dafür. Foto: Dontscheff
Am Donnerstag, 22. Februar wird die Vorlage im Ortsrat diskutiert, die Entscheidung trifft dann der Rat am 13. März. Die anwesenden Ratspolitiker von CDU, SPD, Linke und MBS signalisierten grundsätzlich Bereitschaft zuzustimmen, ein paar Änderungsanträge werde es aber geben. Nur die FDP ist sich noch unsicher, ob sie dem zustimmen wollen.
Marco Kreit zur Zukunft des Ortsteils:
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