Frankfurt/Main. Die Finanzaufsicht Bafin erhöht den Druck auf die deutschen Geldhäuser beim Umgang mit Immobilienrisiken. "Wir haben im vergangenen Jahr eine Prüfungskampagne zur gewerblichen Immobilienfinanzierung gestartet", sagte Raimund Röseler, oberster Bankenaufseher der Behörde, dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe).
"Alle Institute, die dort besonders aktiv sind, haben wir uns in einer Sonderprüfung angesehen", erklärte Röseler. "Bei einigen Banken waren wir der Ansicht, dass sie bisher zu wenig Risikovorsorge für drohende Kreditausfälle gebildet haben, und sie mussten ihre Wertberichtigungen deshalb aufstocken."
Die Lage an den Märkten für Bürogebäude, Einkaufszentren und andere Gewerbeimmobilien ist seit etwa drei Jahren angespannt. Hauptgründe dafür sind die gestiegenen Zinsen und Baukosten sowie der Trend zu mehr Homeoffice. Den deutschen Banken setzt die Krise besonders zu, da Gewerbeimmobilienkredite für sie große Bedeutung haben.
Nach Angaben der Bafin machten sie 2024 gut neun Prozent der aggregierten Bilanzsumme aus. "Wir haben flächendeckend im vergangenen Jahr mehr Ausfälle gesehen", sagte Röseler. "Alle Banken, die in diesem Geschäft aktiv sind, haben darunter gelitten. Bis auf sehr wenige Ausnahmen sind die Belastungen aber für kein deutsches Geldhaus kritisch." Besonders risikobehaftet sind nach Einschätzung der Bafin Anschlussfinanzierungen von Bestandskrediten sowie Darlehen an Projektentwickler.
Bafin fordert von Banken höhere Risikopuffer für Immobilienkredite
Die Finanzaufsicht Bafin erhöht den Druck auf die deutschen Geldhäuser beim Umgang mit Immobilienrisiken.
Neubauten (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur