Berlin. Die Deutsche Bahn könnte in diesem Jahr so unpünktlich sein wie noch nie. Wie die "Rheinische Post" (Donnerstag) berichtet, betrug die Pünktlichkeitsquote auf vielen Strecken im Fernverkehr in den Monaten Mai bis September lediglich 50 bis 60 Prozent.
Die Zeitung beruft sich dabei auf die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Unionsfraktion. "Die aktuelle Pünktlichkeitsentwicklung ist nach Auffassung der Bundesregierung nicht zufriedenstellend", heißt es darin. So waren etwa im September laut Regierung im Westen des Landes nur 55 Prozent der ICEs und ICs pünktlich, im August 48 Prozent. Im Osten hingegen waren es im September knapp 68 Prozent, im August 63 Prozent. Die Bahn listet ihre Quoten nach Regionen und nicht nach Bundesländern auf.
"Folgen für den Wirtschaftsstandort"
Der verkehrspolitische Sprecher der Union, Thomas Bareiß (CDU), sagte der "Rheinischen Post": "Die Pünktlichkeitsquoten der Bahn haben ein historisches Tief erreicht." Während 2020 und 2021 die Fernverkehrszüge im Schnitt eine Quote von 75 bis 90 Prozent erreicht hätten, "liegen dieses Jahr die meisten Strecken zwischen 50 und 60 Prozent". Ändere sich nicht bald etwas, "werden die hohen Belastungen im Schienenverkehr auch schwerwiegende Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland haben", so Bareiß.
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