Strafanzeige: Gefälschtes Schreiben führte zu Absage des Karnevals

Das Komitee Braunschweiger Karneval hat offenbar ein gefälschtes Schreiben erhalten, das zur Absage des Braunschweiger Karnevals führte.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Zu dem am Wochenende an das Komitee Braunschweiger Karneval versandten Brief mit einer angeblichen Untersagung von Karnevalsveranstaltungen, insbesondere dem Schoduvel, stellt die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung klar, dass das Schreiben eine Fälschung ist.


"Das Schreiben ist gefälscht, es handelt sich um kein Schreiben der Stadt Braunschweig. Die Stadtverwaltung wird Strafanzeige stellen. Der Oberbürgermeister distanziert sich auch vom Stil und sprachlichen Gestus des Briefes", so die Stadtverwaltung in ihrer Pressemitteilung.

Die Verwaltung habe sich in den vergangenen Monaten intensiv mit dem Land über mögliche Regelungsvarianten zum Thema Karnevalsveranstaltungen ausgetauscht. Aufgrund des dynamischen Pandemiegeschehens sei die weitere Entwicklung derzeit nicht abzusehen. Die im Brief behauptete jüngste Abstimmung mit dem Land habe es jedoch nicht gegeben. Die Stadtverwaltung werde sich jetzt kurzfristig mit dem Komitee Braunschweiger Karneval und mit dem Land zu dem Thema austauschen.

Der Geschäftsführer und Zugmarschall des Komitees Braunschweiger Karneval, Gerhard Baller, hatte sich am gestrigen Sonntag mit einer Pressemitteilung an die Medien gewandt und die Absage aller Karnevalsveranstaltungen im Januar und Februar 2022 und des Schoduvel 2022 verkündet. Darin heißt es unter anderem: "Das Komitee Braunschweiger Karneval wird den durch den Oberbürgermeister für die kommende
Woche angekündigten förmlichen Beschluss zur Veranstaltungsabsage akzeptieren und sich nunmehr auf die Vorbereitung des Schoduvels am 19. Februar 2023 konzentrieren."

Es bleibt bei der Absage


Das Komitee Braunschweiger Karneval hat offenbar ein gefälschtes Schreiben erhalten, das dann zur Absage des Schoduvels führte. "Ich habe den Brief nicht als Fälschung erkannt. Der war wirklich gut gemacht, das hat mir der Oberbürgermeister heute Morgen auch bestätigt", sagt Zugmarschall Gerhard Baller im Gespräch mit regionalHeute.de am Montagvormittag. Daher habe man keinen Zweifel an der Echtheit gehabt. Zumal ja ohnehin noch nicht klar gewesen sei, ob und in welcher Form der Schoduvel hätte stattfinden können. Die Hoffnung, dass man den Karneval in Braunschweig hätte stattfinden lassen können, sei sehr gering gewesen, sagt Baller. "Es gibt keine Hinweise darauf, dass es eine Genehmigung geben wird. Es gibt zwar keine Untersagungsverfügung, aber es gibt auch keine Genehmigung. Daher haben wir uns entschieden, es jetzt bei der Absage zu lassen", erklärt Baller weiter. Das Komitee wollte sich mit der Entscheidung eigentlich bis Mitte Januar Zeit lassen. Nun musste sie vorzeitig und unfreiwillig getroffen werden. "Die Planungen waren in vollem Gange, nun nehmen wir etwas Geschwindigkeit raus und bereiten uns auf den Karneval 2023 vor", schaut Baller optimistisch in die Zukunft.


Alternativen werden besprochen


Am Abend will sich das Komitee mit der Frage beschäftigen, ob es andere Möglichkeiten und Formate gibt, doch ein wenig närrisches Treiben in die Stadt zu holen. Denkbar wären zum Beispiel Online-Veranstaltungen. Zudem würde es die Idee geben, im Sommer einige Veranstaltungen gemeinsam mit den Schaustellern zu organisieren. Ein Karneval wird das aber nicht sein. "Im Sommer gibt es nunmal keinen Karneval."


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