Helmstedt / Magdeburg. Seit dem 4. März galt die 19-jährige Kezhia aus Klötze als vermisst. Neben Suchaktion in der Nähe ihres Heimatortes, fanden auch Maßnahmen im Großraum Wolfsburg / Gifhorn / Helmstedt statt. Irgendwo dort vermutete man ihren letzten Aufenthaltsort, dort wurde sie auch gefunden. Tot, in einem Wald verscharrt. Ihr mutmaßlicher Mörder muss sich ab heute vor dem Landgericht Stendal verantworten.
Angeklagt ist ein ein 42-Jähriger aus Klötze, ihm wird Mord vorgeworfen. Der Mann soll Kezhia, mit der er seit über einem Jahr eine heimliche Affäre gehabt haben soll, Anfang März in der Nähe von Jembke im Landkreis Gifhorn ermordet haben. Laut Gericht soll sich der Tag, an dem die 19-Jährige starb, folgendermaßen zugetragen haben.
Erstochen und im Wald vergraben
Der Angeklagte soll am 4. März mit der deutlich jüngeren Kezhia in einem Lieferwagen in einen Wald zwischen Hoitlingen und Jembke gefahren sein. Dort soll es zunächst zum einvernehmlichen Geschlechtsverkehr gekommen sein. Während oder unmittelbar danach soll der Angeklagte seinem Opfer mit einem messerähnlichen Gegenstand völlig überraschend 32 Stichverletzungen im vorderen Brustkorb und mittleren Oberbauch zugefügt haben soll. Aufgrund der Unvorhersehbarkeit dieser Tat soll Kezhia nicht in der Lage gewesen sein, Gegenwehr zu leisten.
Die Staatsanwaltschaft gehe davon aus, dass Kezhia infolge der Verletzungen binnen weniger Minuten an Herzkreislaufversagen und Blutverlust verstarb. Der Angeklagte soll die Leiche zunächst auf einer Mülldeponie in Jeggau (Altmarkkreis Salzwedel) zwischengelagert und am 7. März in einem Kieswerk bei Bahrdorf (Landkreis Helmstedt) verbrannt und die Überreste vergraben haben.
Liebhaber unter Verdacht
Der Verdacht, dass der 42-Jährige die junge Frau getötet haben könnte, kam den Ermittlungsbehörden recht früh. Etwa zwei Wochen nach dem Verschwinden der 19-Jährigen durchsuchte die Polizei die Wohnanschrift des Tatverdächtigen in Klötze. Ende April führten die Ermittlungen der Polizei dann in ein Waldstück bei Bahrdorf. Unter anderem wurde eine Weg-Zeit-Berechnung anhand des Fahrtenschreibers aus dem Firmenfahrzeug des 42-Jährigen erstellt. Schließlich hatten Zeugenaussagen und ausgewertete Fahrzeugdaten zum Ablageort geführt. Noch am gleichen Tag wurde der Beschuldigte vorläufig festgenommen.
Sollte es zu einer Verurteilung wegen Mordes kommen, ist die Strafe zwingend lebenslange Haft. Sollte die Kammer auf Totschlag erkennen, liegt der Strafrahmen zwischen 5 und 15 Jahren.
Das Strafverfahren beginnt am heutigen Dienstag und wird vor dem Schwurgericht am Landgericht Stendal geführt. Kezhias Mutter wird als Nebkenkägerin auftreten. Für den Prozess wurden bisher 14 weitere Verhandlungstage angesetzt. Demnach könnte das Urteil am 22. Dezember fallen.
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