Braunschweig: Die Löschflugzeuge sind da - So sehen sie aus

Die beiden Flugzeuge des Typs AT 802 unterstützen zukünftig bei großen Brandeinsätzen aus der Luft.

Ministerin Daniela Behrens zusammen mit Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum und der Crew vor dem neuen Löschflugzeug.
Ministerin Daniela Behrens zusammen mit Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum und der Crew vor dem neuen Löschflugzeug. | Foto: Rudolf Karliczek

Braunschweig. Am heutigen Montag sind die beiden Löschflugzeuge in Braunschweig angekommen. Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, hat die Flugzeuge sowie die Crew, die im Rahmen der rescEU-Flotte zukünftig auf dem Flughafen Braunschweig-Wolfsburg stationiert sind, in Empfang genommen.



Die zwei Löschflugzeuge des Typs AT 802, mit einem Gesamtgewicht inklusive Löschwasser von 7,5 Tonnen, werden von dem Unternehmen „Titan firefighting company sl“ mit Sitz in Spanien betrieben und instandgehalten. Die Crew besteht aus vier Piloten und vier Mechanikern, die von 10 Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang an sieben Tagen die Woche am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg für initiale Starts einsatzbereit zur Verfügung stehen. Dies geht aus einer Mitteilung des Ministeriums hervor.

Ministerin Behrens erklimmt das Löschflugzeug.
Ministerin Behrens erklimmt das Löschflugzeug. Foto: Rudolf Karliczek


Klimawandel macht Schutz notwendig


Ministerin Behrens sagt: „Aufgrund des voranschreitenden Klimawandels und der extremen Hitze werden Vegetationsbrände auch in Deutschland von Jahr zu Jahr verheerender. Diese flächendeckenden Brände machen keinen Halt vor Grenzen und können nur gemeinschaftlich bekämpft werden. Wir als niedersächsische Landesregierung haben uns deshalb zum Ziel gesetzt, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Katastrophenschutz zu institutionalisieren. Eine aus EU-, Bundes- und Landesmitteln finanzierte niedersächsische Einheit von Löschflugzeugen ist ein wichtiger Schritt hin zu einer schnelleren und effektiveren Kontrolle dieser zerstörerischen Brände. Das wir in Deutschland nun erstmals zwei Löschflugzeuge für die rescEU-Flotte vorhalten, freut mich sehr. Niedersachsen als deutsches Bundesland im Herzen Europas eignet sich perfekt für die Stationierung einer Löschflugzeugstaffel. Die Crew der beiden Flugzeuge – davon konnte ich mich heute in Gesprächen persönlich überzeugen - ist feuererprobt und hochmotiviert. Sie bilden eine perfekte Ergänzung zu den engagierten Feuerwehreinheiten am Boden, die in dieser schwierigen Zeit alles dafür tun, Vegetationsbrände unter Kontrolle zu halten.“

Braunschweigs Oberbürgermeister inspiziert die neuen Löschflugzeuge und zeigt sich zufrieden.
Braunschweigs Oberbürgermeister inspiziert die neuen Löschflugzeuge und zeigt sich zufrieden. Foto: Rudolf Karliczek


Auch Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum zeigt sich erfreut: "Ich freue mich sehr, die Besatzung der beiden Löschflugzeuge heute gemeinsam mit Frau Ministerin Behrens in Braunschweig willkommen heißen zu können. Braunschweig ist aufgrund seiner zentralen Lage zwischen Harz und Heide und seiner Nähe zu Sachsen-Anhalt, aber auch wegen der Bedingungen und flexiblen Betriebsabläufe am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg hervorragend als Standort für die Löschflugzeuge geeignet. In diesem Sinne habe ich die Bewerbung des Flughafens in begleitenden Gesprächen unterstützt und danke der Ministerin für ihre Entscheidung. Die Löscheinsätze im vergangenen Jahr, die von Braunschweig aus geflogen wurden, haben gezeigt, wie sehr die Nähe Braunschweigs zum Harz und die Flexibilität des Flughafens in einem Ernstfall einen großen Zeitvorteil bedeuten können. Mit der Stationierung der Flugzeuge hier kann das sicher noch weiter optimiert werden."


Weitere Standorte


Neben der sogenannten main base auf dem Flughafen Braunschweig-Wolfsburg, wird es zwei weitere Standorte als secondary bases in Niedersachsen geben, von denen die beiden Flugzeuge bei Bedarf starten und landen können. Eine der beiden secondary bases ist auf dem Flugplatz Leer-Papenburg, wo zusammen mit der örtlichen Feuerwehr im Alarmfall die Flugzeuge mittels eines installierten Wasserbehälters von 50.000 Litern befüllt werden können. Die weitere secondary base soll zukünftig der militärische Standort Faßberg werden. Hierzu steht das Innenministerium mit dem Landeskommando Niedersachsen zwecks Mitnutzung in engem Austausch.

Die beiden Löschflugzeuge des Typs AT 802 auf dem Rollfeld.
Die beiden Löschflugzeuge des Typs AT 802 auf dem Rollfeld. Foto: Rudolf Karliczek



Flugzeuge über unserer Region


Die Crew der beiden Löschflugzeuge wird in den nächsten Wochen Vorbereitungen und Übungen für zukünftige Einsätze in Niedersachsen, Deutschland und Europa durchführen. Soweit keine Einsatzanforderungen existieren, kann es somit im Rahmen von Ausbildungs- und Übungsflügen dazu kommen, dass die Flugzeuge am Himmel über Niedersachsen zu sehen sein werden. Der Einsatz der Löschflugzeugstaffel in Niedersachsen ist zunächst bis zum 31. Oktober 2023 vorgesehen. Dies deckt sich mit dem Förderzeitraum der EU, welcher 4,5 Monate beträgt. Die Ausschreibung durch das Land Niedersachsen ist für das Jahr 2023 mit der Option der Verlängerung für 2024 erfolgt.

Löschangriff aus der Luft


Die Europäische Gemeinschaft erhöht im rescEU Verfahren unter anderem die vorzuhaltenden Kapazitäten zur Brandbekämpfung aus der Luft mittels Löschflugzeugen und Löschhubschraubern. Die für Niedersachsen vorgesehene Stationierung einer Löschflugzeugstaffel, bestehend aus zwei kleinen, nichtamphibischen Löschflugzeugen ist Bestandteil dieser Erhöhung.

Die Übergabe des Zuwendungsbescheides für die zwei Löschflugzeuge durch die EU an das Land Niedersachsen erfolgte am 30. Mai 2023 in Brüssel und wurde durch Ministerin Behrens persönlich entgegengenommen. Die Finanzierung ist für das Jahr 2023 durch die Förderung von 75 Prozent der Vorhaltekosten (netto) durch die EU und die Zufinanzierung der restlichen Kosten durch den Bund und das Land Niedersachsen sichergestellt. Das Volumen des Projekts wird circa 2,4 Millionen Euro (brutto) für das Jahr 2023 betragen.


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