Braunschweig. Die Stadtbahnlinien der Löwenstadt soll ausgebaut werden. Für die Erweiterung nach Rautheim schlägt die Verwaltung eine Trasse mit einer circa 110 Meter langen Brücke entlang der bisherigen Überführungen über die Anlagen der Deutschen Bahn an der Helmstedter Straße vor. In einem Pressegespräch wurden Details zu den Projekten bekannt gegeben.
Für das Projekt Volkmarode soll die Stadtbahntrasse entlang der Berliner Heerstraße bis in Höhe Remenhof verlaufen und dort auf eine freigehaltene Trasse ins Neubaugebiet Volkmarode Nord verschwenken. Unmittelbar nördlich des geplanten Marktplatzes soll die Neubaustrecke mit einer Wendeschleife enden. Im Vorlauf hatten Workshops mit Bürgerbeteiligung stattgefunden. "Danach haben wir weiter ausgearbeitet und sind jetzt an einem Punkt, den Ratsgremien einen Vorschlag zu unterbreiten", freut sich Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer.
Bürger wollen die "X-Trasse"
Durch die neue Wendeschleife wird eine andere Wendeschleife auf der Strecke überflüssig und es entsteht Freifläche, die die Stadt wirtschaftlich veräußern kann. "80 Prozent der Menschen haben dort dann nur 500 Meter bis zur Haltestelle", stellt Leuer als weiteren Vorteil heraus. Dies habe eine Bürgerbefragung ergeben.Die Mehrzahl der an den Workshops beteiligten Bürger favorisierte außerdem eine Streckenführung als "X-Trasse" in der Berliner Heerstraße - stadtauswärts mit einem Gleis in der Fahrbahn, stadteinwärts auf eigenem Bahnkörper südlich der Straße.Diese Variante soll weiterverfolgt werden.
Nächstes Jahr im Sommer werden Gleissanierungsarbeiten auf der Strecke Richtung Volkmarode nötig. Passen die neuen Gleise denn überhaupt zur Planung mit einer Wendeschleife? "Wir werden dort, was die Abstände betrifft, schon so bauen, dass Weiterentwicklung um den Knotenbereich besteht. Wir haben das im Blick", beschwichtigtJörg Reincke, Geschäftsführer der Verkehrs-GmbH.
Planung, Kosten, Bürgerbeteiligung: Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer erklärt die Bauprojekte
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Brücken bergen Risiko
Die Erarbeitung einer Trasse nach Rautheim stellte die Verantwortlichen vor größere Herausforderungen. Drei Varianten wurden bei der Planung diskutiert. Zur Wahl standen eine Stecke über eine Länge von 3,4 Kilometer, eine über 3,6 Kilometer und eine über 3,5 Kilometer. Die Schwierigkeit bei allen drei Varianten: Der BahnhofGliesmarode und die A39 müssen überbrückt werden. "Bei allen Varianten haben wir eine gleichbleibende Qualität, deshalb spielten für uns dort Risiken und Kosten eine Rolle", beschreibtLeuer. Die Risikoabwägung war bei der Brückenplanung der entscheidende Faktor. Für längere Brücken, über 225 Meter, beim Bahnhof Gliesmarode müssten viele Gleise, angekündigt schon ein Jahr im Vorlauf, gesperrt werden. Daher sprechen sichReincke undLeuer für eine kürzere Brücke über 113 Meter aus, die mit einer Zwischensäule auch statisch sicherer sei als die diskutierten Varianten der längeren Brücken. Die Brücke über die A39 soll 40 Meter lang werden. "Wir wollen lieber einen Weg empfehlen, der mit höherer Wahrscheinlichkeit zu einem Ergebnis führen kann. Denn dafür arbeiten wir. Wir wollen auch mal fahren", so Reincke über die favorisierte Variante mit einer kürzeren Brücke.
So geht es jetzt weiter
Die Beschlussvorschläge der Verwaltung werden jetzt in den Gremien diskutiert, für das Teilprojekt Rautheim beginnend mit dem Stadtbezirksrat 132 Viewegsgarten-Bebelhof am 16. Oktober und dem SBR 213 Südstadt-Rautheim-Mascherode am selben Tag. Die Vorlage zu Volkmarode geht zur Anhörung am 17. Oktober in die Stadtbezirksräte 112 Wabe-Schunter-Beberbach und 114 Volkmarode. Es folgen der Planungs- und Umweltausschuss am 24. Oktober und der Verwaltungsausschuss am 30. Oktober. Die Entscheidung trifft der Rat am 6. November. Wenn dann alles beim Bau funktioniert, rechnen die Verantwortlichen 2024 mit der ersten Bahn auf der Strecke.
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