Achtung: Gefährlicher Nachtfalter erobert Braunschweig

Die Stadt warnt, dieser unliebsame Gast tritt in Braunschweig jetzt vermehrt auf.

Die Haare der Raupen sind gefährlich. Sie wehen unbemerkt mit dem Wind herbei.
Die Haare der Raupen sind gefährlich. Sie wehen unbemerkt mit dem Wind herbei. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Aufgrund des kühlen Frühjahrs mit vergleichsweise niedrigen Nachttemperaturen hat sich das diesjährige Auftreten des Eichenprozessionsspinners (EPS) um einige Wochen verzögert. Bis Ende Juli, Anfang August ist nun aber mit vermehrtem Vorkommen der Raupen dieses Nachtfalters zu rechnen. Dies teilt die Stadt mit.



Die überwiegend nachtaktiven Raupen halten sich tagsüber in Gespinstnestern an den Stämmen ausschließlich von Eichen auf und wandern in der Dämmerung in langen Reihen zum Fressen in die Baumkronen. Ab dem dritten Larvenstadium, das in diesen Tagen eintritt, entwickeln die schwarzgrau-bräunlichen Raupen kleinste Brennhaare, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Die Brennhaare, die das Gift Thaumetopoein enthalten, können leicht abbrechen und werden mit dem Wind fortgeweht.

Bei Hautkontakt treten allergische Reaktionen, juckende, entzündliche Hautausschläge, Rötungen, Quaddeln und Bläschen auf. Bei Augenkontakt sind Entzündungen der Augenbindehaut möglich. Werden die Haare eingeatmet, kann es zu Reizungen im Rachen, Halsschmerzen, Hustenreiz und in seltenen Fällen auch zu Asthmaanfällen kommen.

In der ganzen Stadt


Der Eichenprozessionsspinner ist stadtweit verbreitet. Schwerpunkte des Befalls lagen in den letzten Jahren im Westpark, Prinz-Albrecht-Park, Kralenriede, Heidbergpark und im Naturschutzgebiet Riddagshausen.

In Bereichen von Schulen, Kitas, Krankenhäusern, Altenheimen etc. lässt die Stadtverwaltung aufgefundene Raupennester möglichst innerhalb von 24 Stunden entfernen, in Wohngebieten und ähnlichen Orten ist die Entfernung der Nester innerhalb von 48 Stunden vorgesehen.

Die Bürger werden gebeten, entsprechende Hinweise an das Bürgertelefon der Stadt Braunschweig unter 0531-470-1 oder 0531-115, per Mail an buergertelefon@braunschweig.de zu richten.

Verwechslungsgefahr


Oft werden die Raupen des Eichenprozessionsspinners mit denen der harmlosen Gespinstmotte verwechselt. Letztere bauen jedoch keine einzelnen Nester, sondern weben die gesamte Pflanze ein. Entscheidendes Kriterium für den Verdachtsfall ist die Baumart, da der Eichenprozessionsspinner ausschließlich Eichen befällt und keine anderen Gehölze nutzt.

Achtung: Nicht betreten


In nicht besiedelten Bereichen und entlang von Rad- und Wanderwegen ohne unmittelbar angrenzende Wohnbebauung kann die Stadtverwaltung – über die Aufstellung von Hinweisschildern oder gezogene Absperrungen hinaus - keine umfassende Bekämpfung der Raupen gewährleisten. Daher sollten mit Trassierband abgesperrte Bereiche nicht betreten, Hinweisschilder beachtet und Nester oder Raupen nicht berührt werden. Auch verlassene Nester sind durch die darin befindlichen Häutungsreste noch gesundheitsgefährdend. Die Stadtverwaltung appelliert an die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger gegenüber diesem wiederkehrend auftretenden Naturphänomen.


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