AStA fordert Ende der Werbung für Rüstungskonzern in der Mensa


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Braunschweig. Der AStA der TU Braunschweig fordert das Ende der Werbeanzeigen für Rüstungskonzern Rheinmetall in der Mensa der Universität. Die zugehörige Pressemitteilung des Vorstandes veröffentlichen wir nachfolgend unkommentiert und ungekürzt.


"Seit einigen Monaten fallen beim Besuch in den Mensen der TU Braunschweig Werbeanzeigen der Rüstungsfirma Rheinmetall an dem Bildschirmen auf. Die Werbung, die in regelmäßigen Abständen gezeigt wird, zielt darauf ab, Studierende zu einer Bewerbung bei deren Tochterfirma Pierburg zu motivieren. Die harmlose Aufmachung, die das Bild eines innovativen Unternehmens, bei dem man Mitglied werden kann, vermitteln soll, unterschlägt dabei das tatsächliche Tätigkeitsfeld des Konzerns. Rheinmetall ist einer der größten Waffenproduzenten Europas und liefert damit sein tödliches Material in die ganze Welt. Der Konzern unterläuft selbst die äußerst geringen Vorgaben der Bundesregierung zum Export von Waffen, die eine Ausfuhr in Kriegsgebiete unterbinden und damit mindeste moralische Standards für das Geschäft mit dem Töten vorsehen sollen. In der Folge ist der Konzern unter anderem in den Bürgerkrieg im Jemen, Menschenrechtsverletzungen in Aserbaidschan und das militärische Vorgehen der Türkei im syrischen Afrin verwickelt. Diese Geschäftspraktiken legen nahe, dass das Unternehmen jeglichen verantwortungsvollen Umgang mit dem sensiblen Geschäft von Rüstungsgütern vermissen lässt.

Eine Bewerbung und damit Legitimation eines Konzerns mit derart menschenverachtenden Geschäftspraktiken können und wollen wir als Allgemeine Studierendenvertretung der TU in unseren Mensen nicht akzeptieren. Wir wehren uns dagegen, dass Studierende unserer Universität unter dem Deckmantel einer verharmlosenden Werbung dazu verführt werden, an derartigen Handlungen mitzuwirken und somit indirekt zu Krieg und dem Töten von Menschen beizutragen. Die Universität ist unserer Ansicht nach ein Ort der Wissenschaft, die sich im Sinne des Gemeinwohls in den Dienst der Gesellschaft stellt. Der friedliche Nutzen wissenschaftlicher Errungenschaften bildet einen unverzichtbaren Bestandteil dieser gesellschaftlichen Funktion. Jeglicher Missbrauch von Forschung zu kriegerischen und menschenrechtsverletzenden Zwecken muss unterbunden werden, damit sie ihrer gesellschaftlichen Funktion gerecht werden kann. Dieser Grundsatz ist aus unserer Sicht mit der Geschäftspraxis eines Konzerns wie Rheinmetall unvereinbar.

Aus dem Grund fordert der AStA die für das Schalten dieser Werbeanzeigen verantwortliche Firma New City Media dazu auf, mit sofortiger Wirkung die Bewerbung des Rheinmetall-Konzerns einzustellen."


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