Auf, im und über Wasser – Schüler auf den Spuren des Gewässerdienstes


| Foto: SE|BS



Braunschweig. Libellenlarven, Kleinkrebse oder Egel: Diese Tiere sind zwar klein, geben aber umfangreich Auskunft über den Zustand eines fließenden Gewässers. Davon haben sich die Schülerinnen und Schüler der Realschule John-F.-Kennedy mit Ihrem Biologie-Wahlpflichtkursleiter Jan Schmidt-Hohagen überzeugt.

Anlässlich des Tags der Umwelt am 5. Juni hat die Stadtentwässerung Braunschweig GmbH (SE|BS) die Jugendlichen und ihren Lehrer eingeladen, bei der Arbeit der Gewässerunterhaltung, die die SE|BS im Auftrag der Stadt Braunschweig erbringt, nicht nur zuzuschauen, sondern mitzumachen. Dabei standen zwei Fragen an Mitarbeiter des Bereichs der SE|BS im Vordergrund: Wie wird die Gewässerqualität – im Fachjargon Gewässergüte – ermittelt und was hat das Eisenbütteler Wehr für Aufgaben?

Biologin Diana Goertzen vom Institut für Geoökologie/Umweltsystemanalyse der TU Braunschweig ermittelt für die SE|BS die Gewässer- und Strukturgüte der Gewässer in Braunschweig. „Regelmäßig überprüfen wir an 58 Stellen im Stadtgebiet die Gewässer. Bei der biologischen Gewässergüte, um die es uns heute geht, werden nach einem festgelegten Verfahren wirbellose Wassertiere, erfasst“, schildert Goertzen das Vorgehen. Über die Zusammensetzung und Häufigkeit der einzelnen Arten wird ein Wert errechnet, der eine Aussage über die Belastung eines Fließgewässers mit organischen, leicht abbaubaren Substanzen erlaubt.



Vom Arbeitsboot aus keschern die Schülerinnen und Schüler ihre Proben. Dann heißt es sieben, zählen und bestimmen. Gemeinsam mit Diana Goertzen werten sie im Anschluss die Probe aus und sind zufrieden: „Das selber machen hat richtig Spaß gemacht“, freut sich eine Schülerin.
Danach geht es mit dem Arbeitsboot zum Eisenbütteler Wehr. Dort erklärt Claus Wilske, Leiter der Gewässerunterhaltung, wie das Wehr mit seinen beiden Fischbauchklappen funktioniert. „Mit dem Eisenbütteler Wehr regulieren wir im Zusammenspiel mit den Innenstadtwehren Wendenwehr und Petriwehr den Wasserstand der Oker. Damit sorgen wir einerseits dafür, dass das Wasser in regenreichen Zeiten abfließen kann und halten den Wasserspiegel andererseits konstant in Zeiten, in denen kaum Regen fällt, die Oker aber für Freizeitaktivitäten genutzt werden soll.“

Zum Abschluss des Umwelttages fahren die Jugendlichen mit ihrem Lehrer im Arbeitsboot zurück zu ihrer Schule, die einen eigenen Bootsanleger an der Oker hat.


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