Braunschweig. Bei Sondierungsarbeiten haben sich südlich des Bürgerparks zwei Verdachtspunkte für Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg ergeben. Am morgigen Sonntag sollen die mutmaßlichen Fliegerbomben freigelegt und entschärft werden. Etwa 5.000 Bewohner im Umkreis von einem Kilometer müssen evakuiert werden. Außerdem hat die Entschärfung Auswirkungen auf den Verkehr. Wir haben alle Informationen zusammengefasst.
Der Evakuierungsbereich wird begrenzt von der Frankfurter Straße im Westen, der A 39 im Süden, dem Hauptbahnhof im Osten und reicht im Norden bis in Viewegs Garten hinein. Die Fundorte liegen südlich der Eisenbütteler Straße im Bereich Kennel und sind nicht abgesperrt. Sie liegen nicht auf öffentlichen Verkehrsflächen oder bewohnten bzw. bewirtschafteten Grundstücken. Es besteht keine Gefahr, solange die Blindgänger nicht unkontrolliert freigelegt werden.
Hier wird gesperrt
Gesperrt werden am 12. November ab 9 Uhr folgende größere Straßen: Wolfenbütteler Straße, Salzdahlumer Straße ab Berliner Platz in Fahrtrichtung Süden und ab der A 39 in Fahrtrichtung Norden sowie die Theodor-Heuss-Straße. Das gleiche gilt für die Autobahnabfahrt Salzdahlumer Straße Richtung Norden. Der Zugverkehr in westlicher Richtung wird im Laufe des Vormittags unterbrochen, die genauen Festlegungen trifft der Kampfmittelbeseitigungsdienst am Einsatztag abhängig vom Fortschritt der Erdarbeiten. Gesperrt wird zudem der Fernbusverkehr ebenfalls ab 9 Uhr. Mit erfolgreicher Entschärfung werden alle Sperrungen aufgehoben.
Unterbringung
Als Ausweichquartier steht ab 9 Uhr die Sporthalle in der Naumburgstraße, Naumburgstraße 16 zur Verfügung. Die Braunschweiger Verkehrs-GmbH richtet einen kostenlosen Buspendelverkehr dorthin ein. Die konkreten Fahrwege dazu werden in Kürze veröffentlicht. Bedient werden die vorhandenen Haltestellen am Fahrbahnrand von Bussen mit dem Schild "Evakuierung". Im Laufe des Vormittags wird der sonst übliche Bus- und Straßenbahnverkehr durch das betroffene Gebiet eingeschränkt. Aus durchfahrenden Bussen kann dann in diesem Gebiet nicht mehr ausgestiegen werden. Die BSVG informiert gesondert zu den Auswirkungen auf den Bus- und Stadtbahnverkehr.
Wer Hilfe beim Verlassen der Wohnung oder einen Krankentransport benötigt, kann sich ab sofort an die Feuerwehr Braunschweig unter der Telefonnummer 0531/19222 wenden. Unter der Telefonnummer 0531/2345-6789 steht die Feuerwehr am Tag der Räumung um 8 Uhr (an den Tagen vorher das Bürgertelefon) für allgemeine Informationen gerne zur Verfügung.
Feuerwehr, Polizei und zentraler Ordnungsdienst werden bis 12 Uhr am Einsatztag die evakuierten Straßenzüge überprüfen, damit sich keine Menschen mehr im Evakuierungsgebiet aufhalten. Mit der Entschärfung der mutmaßlichen Blindgänger und damit auch mit dem Ende der Evakuierung wird bis spätestens gegen 15 Uhr gerechnet. Alle Informationen auch auf www.braunschweig.de.
Die Kampfmittelsondierung
Die Stadt führt – wie alle Städte in Niedersachsen – systematisch Kampfmittelsondierungen durch. Dabei werden Verdachtspunkte festgestellt. Ob es sich dabei tatsächlich um Blindgänger handelt, kann nur geklärt werden, wenn das Objekt freigelegt wird. Stellt sich dann heraus, dass es sich tatsächlich um einen Blindgänger handelt, muss dieser sofort entschärft werden, da Explosionsgefahr bestehen kann. Deshalb ist es nötig, die Aufgrabung des Verdachtspunkts immer schon mit einer Evakuierung zu verbinden.
Diese Straßen sind betroffen
Ackerstraße 1, 80, 81
Alte Salzdahlumer Straße 200-211
Amsbergstraße 1-6, 25-30
Badetwete 1, 2
Berliner Platz 1-1D
Blankenburger Straße 2, 7, 8
Böcklerstraße 15-18, 20-24, 27, 30, 31, 219, 220, 222-231
Borsigstraße 10-26, 30, 33
Braunlager Straße 1-14
Charlottenhöhe 1-8, 11-29, 44, 47, 48
Eisenbütteler Straße 1, 2, 3A, 13, 14, 16, 17, 19, 20, 21, 23, 24, 25B, 26A
Fabrikstraße 4-6A
Frankfurter Straße 41, 49
Friedrich-Kreiß-Weg 4, 5, 7
Friedrichstraße 42-55
Frieseweg 1-3, 8-12
Hamelnweg 1-15
Hans-Porner-Straße 1-48
Harzburger Straße 1-19
Hasselfelder Straße 1-11
Heinrich-Büssing-Ring 1-4, 10-15, 22-25, 30, 31, 36-38, 40-42C
Henschelstraße 1-19
Hermann-von-Vechelde-Str. 2-9, 11-34
Hoheworth 6
Holzmindener Straße 22-37
Höxterweg 2-10
Kennelweg 2-5
Kruppstraße 9-18, 30-42
Limbeker Straße 1-5, 16-40
Otto-von- Guericke 1-3, 5, 7, 9, 11
Riedestraße 1-5, 8-14
Rote Wiese 9
Salzdahlumer Straße 40, 52-68, 74, 74B, 188-193B, 195-196
Schefflerstraße 2, 8-26A, 36
Seesener Straße 1-7, 11, 13-25
Siemensstraße 1-8
Steigerthalstraße 1-3
Theodor-Heuss-Straße 6-10, 12
Werkstättenweg 2, 6, 8, 26, 28
Wolfenbütteler Straße 12-14, 16-22, 31-31B, 33, 36, 38, 38A, 39, 41, 42, 45-49, 54-74
Zuckerbergweg 1-3, 10-15, 22-26, 29-31, 34, 35, 40-48, 50-53
Auswirkungen auf A39
Aufgrund der Kampfmittelräumung am Sonntag, gibt es auch Sperrungen im Bereich der Autobahn. Während der Evakuierungsphase müssen am Morgen und Vormittag auf der A39 im Kreuz Braunschweig-Süd die Abfahrten in Richtung Braunschweig über die Wolfenbütteler beziehungsweise Salzdahlumer Straße gesperrt werden.
Auswirkungen auf ÖPNV
Aufgrund eines Blindgängerverdachts wird am Sonntag, 12. November, ein Bereich um den Bürgerpark, die Wolfenbütteler Straße und die Salzdahlumer Straße evakuiert. Diese Maßnahme wirkt sich im Verlauf des Sonntags auch auf mehrere Bus- und Stadtbahnlinien aus. Außerdem unterstützt die Braunschweiger Verkehrs-GmbH (BSVG) die Evakuierung durch Pendelbusse. Die Pendelbusse verkehren ab 8 Uhr im betroffenen Gebiet und bringen betroffene Einwohner zur Sporthalle in der Naumburgstraße, die ab 9 Uhr als Ausweichquartier zur Verfügung steht.
Haltestellen der Evakuierungsbusse
Route 1: Europaplatz – Am Wassertor – Leisewitzstraße (Ersatzhaltestelle am Straßenrand) – Bürgerpark – Berliner Platz (Ersatzhaltestelle auf der Salzdahlumer Straße) – Bebelhof – Holzmindener Straße – Schefflerstraße – Klinikum Salzdahlumer Straße (Ausstieg zur Sporthalle in der Naumburgstraße)
Route 2: John-F.-Kennedy-Platz – Leisewitzstraße (Ersatzhaltestelle am Straßenrand) – Bürgerpark – Berliner Platz (Ersatzhaltestelle auf der Salzdahlumer Straße) – Bebelhof – Holzmindener Straße – Schefflerstraße – Klinikum Salzdahlumer Straße (Ausstieg zur Sporthalle in der Naumburgstraße)
Route 3: Hauptbahnhof – Bürgerpark – Berliner Platz (Ersatzhaltestelle auf der Salzdahlumer Straße) – Bebelhof – Holzmindener Straße – Schefflerstraße – Klinikum Salzdahlumer Straße (Ausstieg zur Sporthalle in der Naumburgstraße)
Nur noch Einstieg möglich
Auch die regulären Fahrten im Linienbetrieb können zur Evakuierung genutzt werden. Jedoch kann ab zirka 8 Uhr nur noch in Busse und Stadtbahnen eingestiegen werden, der Ausstieg im von der Evakuierung betroffenem Gebiet ist dann nicht mehr möglich.
Nach Abschluss der Evakuierung wird der Bereich komplett gesperrt und mehrere Linien müssen umgeleitet werden:
- Die Stadtbahnlinien 1 und 2 enden und beginnen während der Sperrung an der Haltestelle "Hauptbahnhof" und können die Endpunkte in Stöckheim beziehungsweise im Heidberg nicht anfahren
- Für Fahrgäste der Linien 1 und 2 wird ein Schienenersatzverkehr (SEV) zwischen den Haltestellen "Hauptbahnhof" und "Helmstedter Straße" eingerichtet. Hier ist der Umstieg in die Buslinie 421 möglich, über die Fahrgäste in den Heidberg und nach Stöckheim gelangen.
- Die Buslinien 420 und 411 müssen aufgrund der Sperrung über die Helmstedter Straße umgeleitet werden. Unter anderem die Haltestelle "Hauptbahnhof" kann dann durch diese Linien nicht bedient werden. Die Buslinie 420 verkehrt somit direkt zwischen der Haltestelle „Rathaus“ und Wolfenbüttel ohne weitere Halte in Braunschweig. Auf der Linie 411 entfallen die Haltestellen „Willy-Brandt-Platz“, „Hauptbahnhof“, „Berliner Platz“, „Bebelhof“, „Holzmindener Straße“ und „Schefflerstraße“.
- Die Buslinien 419 und 429 werden ab Betriebsbeginn die Theodor-Heuss-Straße nicht befahren und werden über die Frankfurter Straße umgeleitet. Die Haltestellen „Otto-von-Guericke-Straße“, „Messegelände“, „Theodor-Heuss-Straße“ und „Holzhof (Volkswagen-Halle)“ entfallen.
- Die Buslinie 413 wird ab Betriebsbeginn bis zum Ende der Sperrung über die Frankfurter Straße und Luisenstraße umgeleitet. Die Haltestellen „Otto-von-Guericke-Straße“, „Messegelände“, „Theodor-Heuss-Straße“ und „Holzhof (Volkswagen-Halle)“ entfallen.
Nach Abschluss der möglichen Kampfmittelbeseitigung kehren alle Bus- und Stadtbahnlinien im Verlauf des Sonntags auf ihre regulären Linienweg zurück.
Züge fallen aus
Aufgrund der Kampfmittelräumung kommt es auch zu Einschränkungen im Zugverkehr. Bei der Bahn geht es um die Strecken Braunschweig Hauptbahnhof - Salzgitter-Lebenstedt und Braunschweig - Schöppenstedt in der Zeit von 11 bis 15 Uhr. Betroffen sind die Linien RB 44 (Braunschweig – Salzgitter-Lebenstedt) und RB 45 (Braunschweig Hbf – Schöppenstedt). Hier finden keine Zugfahrten in der Zeit von 11 bis 15 Uhr statt. Ein Ersatzverkehr mit Bussen ist eingerichtet. Endstation Salzgitter-Bad
Für die RB 46 (Braunschweig Hbf – Herzberg(Harz) gilt: Die Züge aus beziehungsweise in Richtung Herzberg enden/beginnen in der Zeit von 11 bis 15 Uhr vorzeitig in Salzgitter-Bad. Erste Verbindung RB 14320 zwischen Salzgitter-Bad und Braunschweig Hbf mit planmäßiger Abfahrt um 14:32 verkehrt voraussichtlich 20 Minuten später. Ein Ersatzverkehr mit Bussen ist zwischen Braunschweig Hbf und Salzgitter-Bad eingerichtet.
Die Fahrzeiten des Ersatzverkehrs findet man hier. Die Fahrplanänderungen werden in der Reiseauskunft mit aufgenommen und dort in einigen Tagen abrufbar sein. Mit einer Reisezeitverlängerung von bis zu 30 Minuten müsse gerechnet werden.
Züge der erixx GmbH
Betroffen sind die Züge RB42/43 Bad Harzburg/Goslar - Braunschweig und zurück und die Haltestellen Börßum und Braunschweig Hbf mit allen Unterwegshalten in beiden Richtungen. Es kommt zu Einschränkungen 11 und 15 Uhr. Die Haltestellen zwischen Börßum und Braunschweig Hbf werden in beiden Richtungen nicht angefahren. Ein Ersatzverkehr mit Bussen für die betroffenen Verbindungen wird eingerichtet. Weitere Infos finden Reisende im Baustellenfahrplan.
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