Braunschweig. Die Feuerwehr Braunschweig wurde am Donnerstag gegen 19.30 Uhr über Notruf zu einem Brand in einem Kohlebunker des Heizkraftwerks Mitte alarmiert. Die Einsatzkräfte waren die ganze Nacht hindurch im Einsatz.
Mitarbeiter des Kraftwerks entdeckten am 23 Meter hohen und mit rund 100 Tonnen gefüllten Steinkohlesilo eine Rauchentwicklung und alarmierten daraufhin die Feuerwehr. Geistesgegenwärtig verschlossen sie zeitgleich eine Rohrverbindung unterhalb des Silos und verhinderten somit vermutlich eine weitere Ausbreitung des Feuers in den darüber liegenden Silobehälter. Der kurz danach eingetroffene Löschzug der Hauptfeuerwache erkannte über die Wärmebildkamera einen innenliegenden Brand an der Dosiereinrichtung des Silofußes. Die Temperaturen am Gehäuse betrugen über 250 Grad Celsius.
In Absprache mit Vertretern der Kraftwerksleitung wurde beschlossen, den kompletten Kohlebunker zu entleeren, um sicher zu gehen, dass kein Glutnest im Bunker zurückbleibt. Schon ein einzelnes Glutnest hätte zu einer erneuten Brandausweitung führen können. Im Einsatzverlauf wurde mit einem Sprühstrahl oberste Kohleschicht im Silo angefeuchtet. Über den sogenannten Zuteiler wurde die Steinkohle aus dem Bunker herausgefördert und mittels Wärmebildkamera laufend die Temperatur überprüft. Die Kohle wurde dann mittels Schaufeln aus der sogenannten Kohlemühle von Feuerwehreinsatzkräften – zeitweilig unter Atemschutz – in Behälter geschaufelt. Diese Behälter wurden mit einem Gabelstapler ins Freie transportiert und dort in große Container entleert. Auf dem ganzen Transport weg wurde die Kohle auf Glutnester kontrolliert und diese umgehend gelöscht.
Um 2 Uhr wurden die eingesetzten Feuerwehrkräfte durch einen weiteren Fachzug und Einheiten der Berufsfeuerwehr abgelöst. Ab diesem Zeitpunkt bis zum Einsatzende waren noch 43 Feuerwehrkräfte vor Ort.
Gegen 5 Uhr war der Bunker komplett entleert. Die im Bunker gelagerte Kohlemenge war deutlich geringer als am Anfang erwartet, insgesamt wurden rund 20 Kubikmeter Steinkohle aus dem Bunker geholt. Nach der Entleerung wurde der Bunker von innen mit der Wärmebildkamera kontrolliert und somit sichergestellt dass sich keine Glutnester mehr in ihm befinden.
Insgesamt waren die beide Löschzüge der Berufsfeuerwehr sowie mehrere Fachzüge der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz. In der Spitzenzeit waren 115 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz. Während der gesamten Einsatzdauer standen der Feuerwehr kompetente Mitarbeiter des Kraftwerks zur Verfügung, so dass alle Entscheidungen zum Vorgehen immer ein enger Abstimmung zwischen Feuerwehreinsatzleiter und Kraftwerksbetreiber erfolgen konnten. Brandursache und Schadenhöhe stehen noch nicht fest und müssen noch ermittelt werden.
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