Brandstiftung in Obdachlosenheim: 39-Jähriger gefährdete mehrere Leben

Fünf der Bewohner der Obdachlosenunterkunft hätten über eine Drehleiter der Feuerwehr das Gebäude verlassen müssen.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Braunschweig. Am heutigen Donnerstag muss sich ein 39-Jähriger vor dem Braunschweiger Landgericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen im schuldunfähigen Zustand eine Brandstiftung begangen zu haben sowie eine gefährliche Körperverletzung. Der alkohol- und drogenabhängige sowie psychisch erkrankte Beschuldigte habe vor der Tat Alkohol verkonsumiert, sowie Marihuana, Amphetamine und Kokain in den drei Tagen zuvor. Dies geht aus einer Presseschau des Landgerichts hervor.


Aufgrund dieser Kombination sei zum Tatzeitpunkt seine Steuerungsfähigkeit aufgehoben gewesen. In steuerungsunfähigem Zustand habe der Beschuldigte in seinem Zimmer in der Obdachlosenunterkunft ein Feuer gelegt, indem er die Matratze seines Bettes und das Tischgestell entflammt habe. Zuvor habe der Beschuldigte in seinem Zimmer mehrere Stunden herumgeschrien und randaliert. Er habe in Kauf genommen, dass durch das Feuer das Zimmer zerstört werden würde und Bewohner durch Rauchentwicklung in akute Lebensgefahr gebracht werden könnten. Das Zimmer des Beschuldigten sei vollständig ausgebrannt und bei dem Brand hätten sich hochtoxische Stoffe (ausgetreten aus der Matratze) entwickelt und in den anliegenden Fluren und im Treppenhaus ausgebreitet.



Die Hitzeentwicklung auf dem Flur habe dazu geführt, dass die Carbonverkleidungen der Feuerlöscher geschmolzen seien. Fünf der Bewohner der Obdachlosenunterkunft hätten über eine Drehleiter der Feuerwehr das Gebäude verlassen müssen. Zwei weitere Personen seien über eine Steckleiter und zwei Personen über eine Rettungshaube durch das Treppenhaus aus dem Gebäude herausgebracht worden. Sieben Bewohner hätten infolge des Brandes Rauchgasvergiftungen erlitten, zwei davon schwer. Ferner seien zwei Feuerwehrleute beim Feuerwehreinsatz verletzt worden. Der Sachschaden des für lange Zeit unbewohnbaren Hauses werde auf 200.000 Euro geschätzt.


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