Braunschweig fehlen über 1.000 Fahrradabstellplätze

von Nick Wenkel


Die Fahrradsituation am Hauptbahnhof stellt viele Radler täglich vor große Probleme. Foto: Alexander Dontscheff
Die Fahrradsituation am Hauptbahnhof stellt viele Radler täglich vor große Probleme. Foto: Alexander Dontscheff | Foto: Dontscheff

Braunschweig. „Die Fahrradabstellsituation am Hauptbahnhof ist ohne Zweifel unbefriedigend", lautete das Fazit von Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer in der Sitzung des Stadtrates am gestrigen Dienstag. Etwa 1.000 bis 1.200 Abstellmöglichkeiten würden demnach fehlen. Der Stellungnahme von Leuer ging ein Antrag der SPD-Fraktion voraus.


„In enger Abstimmung mit der Deutschen Bahn strebe die Verwaltung unverändert eine grundsätzliche Konzeption für weite Teile des Bahnhofsbereichs an, die auch das Thema Fahrradabstellung nachhaltig lösen soll", erklärte Leuer. Um unabhängig davon kurzfristige Entlastungen zu erreichen, wurde im ersten Schritt die Bestandssituation gutachterlich analysiert.Das Gutachten untersuchte dabei die Zu- und Abgangswege zum Hauptbahnhof mit dem Fahrrad, an denen sich zukünftige Abstellanlagen orientieren sollten. Es beinhaltet zudem Befragungen der Radfahrer zu ihrer Herkunft und zur Abstellsituation sowie eine Analyse der Auslastung der vorhandenen Abstellmöglichkeiten.

Auslastung liegt bei 85 Prozent


Laut Ergebnisstehen derzeit 355 feste Abstellplätze in Fahrradständern sowie 476 in der Fahrradstation zur Verfügung. Die Auslastung der Radstation liege bei rund 85 Prozent. Laut Leuer fehlen im gesamten Bahnhofsumfeld jedoch etwa 1.000 bis 1.200 Abstellmöglichkeiten. Das vollständige Gutachten soll in einer der nächsten Sitzungen des Planungs- und Umweltausschusses durch das Büro „plan & rat" vorgestellt werden.

Das ist geplant


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Heinz-Georg Leuer stellte die Pläne vor. Foto: Robert Braumann



Grundsätzlich bleibt es unverändert richtig, das Thema Fahrradparken nicht isoliert von städtebaulichen Lösungen für den Bahnhofsbereich zu betrachten. Vorab sind drei Bausteine zur Entlastung der Abstellsituation in Vorbereitung. Die letzten Abstimmungen, insbesondere mit der DB, sollen in Kürze erfolgen. Vor dem McDonalds-Restaurant werden die vorhandenen Fahrradständer ergänzt. Die Anlage wird zu beiden Seiten etwas erweitert. Damit werden in erster Linie die Bereiche geordnet, in denen bereits heute regelmäßig Fahrräder stehen, die aber nicht angeschlossen sind und zum Beispiel bei Sturm regelmäßig auf dem Platz liegen. Hiermit können rund 100 Räder zusätzlich diebstahlsicher und geordnet angeschlossen werden. Auf den zwei Verkehrsinseln des Berliner Platzes sollen versuchsweise mobile Bügel für jeweils 50 Räder aufgestellt werden. Damit lässt sich die Akzeptanz dieser Standorte überprüfen. Diese beiden Maßnahmen sollen im ersten Halbjahr 2018 endabgestimmt und umgesetzt werden.

Neue Abstellplätze am Südausgang


Ergänzend ist eine grundsätzlich neue Abstellanlage für den Bereich des Südausgangs in Planung. Die DB plant zurzeit die Aufweitung des Südausgangs mit dem Ziel einer städtebaulichen und funktionalen Aufwertung dieses Ausgangs. In diesem Zusammenhang plant die Verwaltung eine überdachte Fahrradabstellanlage, die zunächst auf rund 200 Fahrräder ausgelegt wird, aber erweiterbar sein soll. Eine solche Abstellanlage ist grundsätzlich förderfähig. Nach einer ersten Konkretisierung der Planung wird die Verwaltung den Stadtbezirksrat und den PlUA über die Planungen und das mögliche weitere Vorgehen informieren.

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Die Stadt arbeitet in enger Abstimmung mit der Deutschen Bahn. Foto: Sina Rühland


Beginn im nächsten Jahr


Kleinere Maßnahmen wie die Aufstellung einiger Fahrradständer im Bereich des Fernbusbahnhofs und weitere Abstimmungen mit der DB zu den regelmäßigen Aufräumaktionen zur Beseitigung von Schrottfahrrädern ergänzen die drei genannten Maßnahmen, mit denen die Fahrradabstellsituation ab 2018 schrittweise verbessert wird.


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