Braunschweig zieht positive Bilanz zum „Schaufenster Elektromobilität“


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Braunschweig. Anlässlich der Ergebniskonferenz des bundesweiten Schaufensterprogramms Elektromobilität in Leipzig hat Oberbürgermeister Ulrich Markurth ein positives Resümee des Projekts für die Stadt Braunschweig gezogen: „Das Schaufenster war für uns und die Metropolregion ein wichtiger Impuls, um das Thema Elektromobilität in unsere Strategien zu integrieren und uns intensiv mit der Mobilität der Zukunft zu beschäftigen. Viele Institute und Unternehmen haben die Möglichkeiten der E-Mobilität in konkreten Projekten erforscht und getestet. In diesem Zusammenhang konnte zum Beispiel „emil“ – der erste Gelenkbus, der mittels induktiver Schnellladung mit 200 kW aufgeladen wird – Dieselbusse im Linienverkehr ersetzen.“

Die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg wurde von der Bundesregierung als eine von vier Regionen zum „Schaufenster Elektromobilität“ ernannt. Mit Fördergeldern und Eigenmitteln wurden in der Schaufensterregion zwischen 2012 und 2015 innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte zum Thema Elektromobilität durchgeführt, um die elektromobile Zukunft zu beschleunigen. Die Stadt Braunschweig selbst hat sich an sechs von rund 30 Schaufenster-Projekten aus der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg beteiligt und dabei rund eine Million Euro investiert. Mit dem größten Anteil wurden 17 Schnellladesäulen im Stadtgebiet installiert. Das Gesamtvolumen des Projekts von 1,1 Millionen Euro förderte das Land Niedersachsen mit 40,5 Prozent. „Braunschweig hat die höchste Dichte an Schnellladesäulen in der Metropolregion und ermöglicht es Bürgerinnen, Bürgern und Gästen ihre E-Autos an einfach zugänglichen Standorten aufzuladen und zum Beispiel Besorgungen in der Innenstadt zu erledigen“, erläutert Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa.

Das Projekt „emil“ stellte Weichen für die Elektrifizierung der Buslinie M19: Vier Dieselbusse wurden auf der Ringlinie mit E-Gelenkbussen ersetzt. In diesem Jahr will die Verkehrs-GmbH zwei weitere E-Busse beschaffen und die Linie somit vollständig elektrisch betreiben.

Als eine der ersten Städte deutschlandweit hat Braunschweig schon im August 2014 das kostenlose Parken für E-Autos eingeführt. Mit einem besonderen Parkausweis oder dem E-Kennzeichen können Besitzer eines E-Autos drei Stunden lang kostenlos in der Innenstadt parken. Und auch die Stadt selbst ist mit gutem Beispiel vorangefahren: Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Metropolregion testete die Stadt neun e-up!, von denen sie drei nach Projektabschluss in den regulären Flottenbetrieb übernahm.

“Nicht jedes Projekt war einfach in der Umsetzung”, berichtet Oberbürgermeister Ulrich Markurth, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Metrolpolregion ist. „Aber durch das konstruktive Zusammenspiel vieler Bereiche in der Stadtverwaltung konnten wir alle Projekte pragmatisch umsetzen. Wir werden stadtintern weiter daran arbeiten, die Chancen der Elektromobilität und der klimafreundlichen Mobilität zu nutzen, und blicken mit diesem Erfahrungsschatz aus dem Schaufenster optimistisch in die Zukunft. Im städtischen Fuhrparkmanagement wollen wir zukünftig mehr Fahrzeuge mit E-Antrieb oder Plug-In-Hybride anzuschaffen.“

Neben den Projekten der Stadt forschen in Braunschweig viele andere Institute und Unternehmen zum Thema Elektromobilität. So wurde im Juni 2015 die Battery LabFactory Braunschweig eröffnet. Ziel des Labors, an dem sich die Technische Universität Braunschweig, das Niedersächsische Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) und die Physikalisch Technische Bundesanstalt (PTB) beteiligen, ist die Erforschung und Verbesserung der Batterietechnik. An zukunftsweisende Recyclingverfahren für Batterien arbeitet das junge Unternehmen Lion Engineering. Im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) werden Informations- und Kommunikationstechnologie-Lösungen für Mobilitätsanwendungen erforscht, an denen auch Gründer wie komola beteiligt sind, die eine Smartphone-App zum Reservieren und Bezahlen von Ladevorgängen entwickelt haben.

Über die Projekte der Stadt Braunschweig im Schaufenster Elektromobilität informiert die Broschüre “Elektromobilität in Braunschweig – Projekte aus dem Schaufenster Elektromobilität“. Sie ist unter www.braunschweig.de/broschuere-emobil zu finden.


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