Braunschweiger Gewerbegebiete erhalten flächendeckend Glasfaser


Florian Bernschneider (Hauptgeschäftsführer AGV Region Braunschweig), Gerold Leppa (Wirtschaftsdezernent), Jan-Peter Ewe (Geschäftsführer Ewe-Armaturen) und Julien Mounier (Vorstandsvorsitzender BS Energy) in der Produktion von Ewe-Armaturen, die auf eine schnelle Internetverbindung angewiesen ist. Foto: BS Energy
Florian Bernschneider (Hauptgeschäftsführer AGV Region Braunschweig), Gerold Leppa (Wirtschaftsdezernent), Jan-Peter Ewe (Geschäftsführer Ewe-Armaturen) und Julien Mounier (Vorstandsvorsitzender BS Energy) in der Produktion von Ewe-Armaturen, die auf eine schnelle Internetverbindung angewiesen ist. Foto: BS Energy | Foto: Peter Sierigk

Braunschweig. In einem Gespräch mit dem Arbeitgeberverband Region Braunschweig und der Stadt Braunschweig hat BS Energy am Dienstag seine Pläne für den Glasfaserausbau in den Gewerbegebieten vorgestellt: Bis Ende 2021 wird das Unternehmen 20 Areale im Stadtgebiet flächendeckend mit Glasfaser erschließen. Dies teilt BS Energy in einer Pressemitteilung mit.


Dadurch würden rund 1.100 Betriebe die Option auf einen glasfaserbasierten Gigabitanschluss erhalten, welcher zu den leistungsstärksten und zukunftsfähigsten Telekommunikationsverbindungen zähle.

Unternehmen können profitieren


„Als regional verwurzelter Infrastrukturdienstleister sehen wir es als unsere Aufgabe, die Digitalisierung in Braunschweig voranzutreiben, um gemeinsam für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet zu sein“, erklärt BS Energy Vorstandsvorsitzender Julien Mounier. „Mit dem flächendeckenden Ausbau der Gewerbegebiete schaffen wir die Voraussetzung dafür, dass Braunschweigs Unternehmen den digitalen Wandel für sich nutzen können.“ BS Energy verfolge bei der Zusammenarbeit mit Anbietern von Telekommunikations-Diensten ein sogenanntes Open-Access-Modell, das allen Marktteilnehmern einen diskriminierungsfreien Zugang zum Glasfasernetz erlaube. Gewerbetreibende, die sich für einen Glasfaserhausanschluss entscheiden, könnten also zwischen verschiedenen Providern wählen. Aktuell würden daher Gespräche zwischen htp und weiteren Anbietern laufen. BS Energy überwache als Regulator die Verhandlungen.

Open-Access-Strategie ermöglicht schnelleren Ausbau


„Der Wettbewerb muss auf einem Netz stattfinden und nicht darum, wer am meisten eigenes Netz verlegt und besitzt. Wenn die Politik hier endlich für eine klügere Regulatorik sorgen würde, würden wir uns manche Doppelinfrastruktur ersparen und wären im Netzausbau weiter“, sagt Florian Bernschneider, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Region Braunschweig. „Wir freuen uns deswegen, dass BS Energy unsere Forderung regional zum Anlass einer Open-Access-Strategie genommen hat und als neutraler Infrastrukturanbieter auftritt. Das ermöglicht einen schnelleren Ausbau der Netzinfrastruktur und lässt den Betrieben trotzdem die Auswahl, mit welchem Telekommunikationsdienstleister sie zusammenarbeiten wollen.“

Um den Glasfaserausbau in den Gewerbegebieten voranzutreiben, habe Bernschneider 2017 gemeinsam mit Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa Gespräche mit mehreren Telekommunikationsanbietern geführt. Ein Markterkundungsverfahren der Stadt hätte zuvor gezeigt, dass zu diesem Zeitpunkt kein Unternehmen einen großflächigen Ausbau der Gewerbegebiete beabsichtigte. BS Energy hätte daraufhin erstmals eine systematische Erschließung der Gewerbegebiete geprüft und kündigte 2018 an, sieben Areale eigenwirtschaftlich mit Glasfaser auszustatten. Mit der Ausweitung der Pläne auf 20 Gebiete reagiere das Unternehmen auf die positive Resonanz in den bereits erschlossenen Gebieten sowie die große Nachfrage aus dem gesamten Stadtgebiet.

„Dass BS Energy in großem Umfang weitere Gewerbegebiete eigenwirtschaftlich ans Glasfasernetz anschließt, freut mich als Wirtschaftsdezernent außerordentlich. Die Ausbaupläne sind ein wichtiges Signal für den Wirtschaftsstandort Braunschweig und für alle Unternehmen und Einrichtungen, die auf zukunftsfähige Übertragungsgeschwindigkeiten angewiesen sind“, so Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa.

Glasfaserkabel bis in die Gebäude hinein


Bei der von BS Energy gewählten Ausbaumethode werde im jeweiligen Gewerbegebiet zunächst ein „Glasfaser-Arealnetz“ errichtet, das alle Straßen umfasse. Um einzelne Unternehmen anzubinden, würden vom Technikstandort im jeweiligen Gewerbegebiet Glasfaserkabel durchgehend bis in das jeweilige Gebäude hinein verlegt werden. Dieses Prinzip, Fibre To The Building (FTTB) genannt, garantiere eine durchgehend hohe Bandbreite und ermögliche so besonders hohe symmetrische Übertragungsgeschwindigkeiten von zurzeit mehreren Gbit/s. Aktuell baue BS Energy das Gewerbegebiet Gliesmarode aus, das mit über 100 Betrieben zu den größten in Braunschweig zählt. Hier sei der Bedarf nach schnellem Internet besonders groß. Jan-Peter Ewe, Geschäftsführer des mittelständischen Unternehmens Ewe-Armaturen, berichtet: „Wir verfügen bislang über eine 10 Mbit-Leitung – das führt in vielen Bereichen zu Einschränkungen. Wenn ein Mitarbeiter größere Dateien in die Cloud hochlädt, ist die Leitung für die übrigen Mitarbeiter kaum noch nutzbar. Auch System-Backups können wir bislang nur auf traditionellem Wege durchführen. Als Einzelner einen Ausbau zu beauftragen, kam für uns aus Kostengründen aber nicht in Frage.“


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