Braunschweiger Spürnasen für Rettungseinsätze zertifiziert


Jennifer Knaak und ihre Hündin Elli von Johanniter-Rettungshundestaffel bestehen erfolgreich Rettungshundeprüfung in Holzminden. Foto: Alexander Panknin
Jennifer Knaak und ihre Hündin Elli von Johanniter-Rettungshundestaffel bestehen erfolgreich Rettungshundeprüfung in Holzminden. Foto: Alexander Panknin

Braunschweig. Wenn Menschen vermisst werden, sind oftmals die Spürnasen der ehrenamtlichen Rettungshunde gefragt. Vom 21. bis zum 22. Oktober haben sich 37 ehrenamtliche Johanniter-Rettungshundeteams aus ganz Deutschland - von Sylt, über Berlin und Osnabrück bis Aachen – der zentralen Rettungshundeprüfung in Holzminden gestellt.


Davon waren 24 Teams erfolgreich, darunter auch ein Team aus dem Ortsverband Braunschweig. Jennifer Knaak und ihre Border-Collie-Hündin Elli waren am zweiten Tag dran und stellten in der Flächensuche ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis. Rettungshundeprüfungen sind aufwändige Testverfahren: Nach einer theoretischen Prüfung, bei der Fragen zu Einsatztaktik, Erster Hilfe an Mensch und Tier, Wetterkunde, Karte und Kompass beantwortet werden mussten, waren die Teams gemeinsam gefordert. Als Erstes stand der Verweistest auf der Agenda. Hierbei mussten die Hunde ihren Hundeführern anzeigen, dass sie einen Menschen aufgespürt hatten. Dabei durften die Vierbeiner dem Vermissten jedoch nicht zu nahe kommen oder belästigen, denn im echten Einsatzfall muss gewährleistet sein, dass die Hunde einen möglicherweise Schwerverletzten nicht bedrängen. Aufgabe des Hundeführers war die schnelle und korrekte Erstversorgung der aufgefundenen Person.

Beim dem nachfolgenden Gehorsamkeitstest kam es auf das gute Zusammenspiel der Teams an. Geprüft wurde unter anderem, ob der Rettungshund auf Kommandos korrekt reagiert und seinem Hundeführer auch ohne Leine folgt. Nach Bestehen dieser Teilprüfungen stand die Suche in einem etwa 30 000 Quadratmeter großen Waldgelände auf dem Programm: Dort waren ehrenamtliche Verletztendarsteller versteckt. Nur 20 Minuten hatten die Teams Zeit, die Vermissten zu finden. Jennifer Knaak und ihre Elli meisterten diese Aufgaben auch mit Bravour und erhielten am Ende die Zertifizierung auf Basis der Gemeinsamen Prüfungs- und Prüferordnung für Rettungshundeteams (GemPPO). Diese lässt sie für die nächsten 18 Monate zu Rettungseinsätzen zu.

„Ich freue mich sehr, dass wir diese anspruchsvolle Prüfung erfolgreich bestanden haben“, erzählt die 25-jährige Johanniter-Helferin zufrieden. Seit 2013 engagiert sie sich in der Rettungshundestaffel in Braunschweig und hat schon mehrmals die Rettungshundeprüfung bestanden.

Über die Arbeit mit Rettungshunden


Die Johanniter-Rettungshundestaffeln sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr einsatzbereit. Als Fachdienst im Rahmen des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes betreiben die nach DIN 13050 zertifizierten Rettungshundeteams in Zusammenarbeit mit der Polizei und den Feuerwehren die Personensuche nach Vermissten. Nur mit gültiger
Kontaktadresse

Zertifizierung dürfen die Rettungshundeteams in den Einsatz gehen und werden über die jeweilige Leitstelle angefordert. Die Hundeführer mit ihren vierbeinigen Spürnasen engagieren sich ehrenamtlich und sind für ihre umfangreichen Aus- sowie Weiterbildungen auf Spenden angewiesen. Die Ausbildung zum Rettungshund dauert rund zwei Jahre und wird mit der Rettungshundeprüfung abgeschlossen, die alle 18 Monate aufgefrischt werden muss.

Um auch in Zukunft den Herausforderungen im Bevölkerungsschutz gewachsen zu sein, haben die Johanniter in Niedersachsen und Bremen die Kampagne "Helden bitte melden" gestartet. Ziel ist, Menschen für ein Ehrenamt im Bevölkerungsschutz zu begeistern und neue Helfer zu gewinnen. Was die Johanniter machen und wo man sich engagieren kann, erfahren Interessierte unter www.helden-bitte-melden.de.


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