Bundespolizei sucht wieder Nachwuchs

von Sina Rühland


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Auf dem Land, dem Wasser und in der Luft: die Arbeit und die Einsatzorte der Bundespolizei sind abwechslungsreich. Oberkommissar Raimond Radke informierte am Donnerstag über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten der Bundespolizei im Berufsinformationszentrum (BiZ) Braunschweig der Agentur für Arbeit. Er gab außerdem Tipps und Tricks zu den Einstellungsvoraussetzungen.

Wer sich für einen anspruchsvollen, abwechslungsreichen und krisensicheren Beruf mit guten Aufstiegschancen interessiere, und zusätzlich Teamgeist, Zivilcourage sowie Entscheidungsvermögen mitbringe, der sei bei Informationsveranstaltung genau richtig, so Radke. Der Oberkommissar aus Hannover berät Anwärter und sitzt in der Prüfungskommission. Anfänglich klärte er die jungen Teilnehmer über die Aufgaben der Bundespolizei auf: "Wir sind an Grenzen, Bahnhöfen, Flughäfen und bei Großeinsätzen tätig." In den jeweiligen Bereichen bestünden bei guter Leistung und Befähigung oft auch Aufstiegs- und Weiterbildungschancen. So könne man sich später für Aufgaben auf See qualifizieren, zur Fliegergruppe oder zur GSG 9 gehen.

Warum zur Bundespolizei gehen?




Die 15-jährige Celina Papendorf hat sich schon überlegt, was sie mit ihrer beruflichen Zukunft anfangen möchte: "Ich weiß jetzt schon, dass ich Polizistin werden möchte." Zurzeit besucht Celina noch die 10 Klasse eines Gymnasiums, wird in zwei Jahren ihr Abitur machen. Sie möchte zur Bundespolizei, weil sie die Aufgaben und das Kennenlernen neuer Städte spannend findet. "Mich interessieren einfach Kriminalgeschichten. Ich habe zum Bespiel den Tod des 17-jährigen Jungen in Braunschweig vor einigen Wochen genau verfolgt und mir so meine Gedanken zu dem Fall gemacht", sagte sie. Nun hat sie noch zwei Jahre Zeit, um sich zu überlegen, ob sie erstmal ein halbes Jahr ins Ausland geht, oder sich gleich bei der Bundespolizei bewirbt.

Einstellungsvoraussetzungen


Oberkommissar Radke erläuterte während der Informationsveranstaltung die Unterschiede zwischen mittlerem und gehobenem Dienst. Für den mittleren Dienst könne man sich mit einem Realschulabschluss oder einem Hauptschulabschluss und einer anerkannten Ausbildung bewerben. Die Einstellungsvoraussetzung für den gehobenen Dienst wären mit dem Abitur oder der Fachhochschulreife gegeben. Jedoch hätten die Prüfer auch immer Noten oder Punkte der Zeugnisse im Blick, sagt er. Über die Abschlüsse hinaus benötigt jeder Bewerber etwa einen Führerschein sowie die Deutsche- oder EU-Staatsangehörigkeit. "Wir brauchen adäquaten Nachwuchs, der sich mit den Aufgaben eines Bundespolizisten identifiziert – wir wollen zufriedene Mitarbeiter", so Raimond Radke. Die Bewerber für eine Ausbildung oder ein duales Studium sollten eine hohe geistige und körperliche Fitness sowie den Willen zu uneingeschränkter, bundesweiter Mobilität mitbringen. Bundespolizeibeamte können jeder Zeit in andere Städte abberufen werden.

Soziale Kompetenz ist gefragt


"Ganz wichtig ist auch die soziale Kompetenz – wir sind ein Dienstleistungsunternehmen, wir dienen den Bürgern", so Radke. Kommunikations-, Konflikt- und Teamfähigkeit gehörten mit zu den Einstellungsvoraussetzungen. Wessen Bewerbung genommen wird, der darf zum Eignungsauswahlverfahren erscheinen. Je nach dem für welche Ausbildung sich der Kandidat bewirbt, variiert der Test. Grundsätzlich besteht er aus vier Teilen: schriftlich, sportlich und mündlich sowie einer polizeiärztlichen Untersuchung.

Im vergangen Jahr sind insgesamt 12.000 Bewerbungen auf die Ausbildungsstellen bei der Bundespolizei eingegangen, davon wurden 1.050 eingestellt. Der Netto-Verdienst eines Auszubildenden beträgt 1.050 Euro. Ob im gehobenen oder im mittleren Dienst, eine Verbeamtung auf Lebenszeit ist bereits sechs Jahr nach Beginn der Ausbildung möglich.

Bewerbungsfristen sowie weitere Informationen zu Einstellungsvoraussetzungen, dem Auswahlverfahren und Musterprüfungen finden Sie hier. 


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