CDU fordert ihren Ratsherrn zum Verlassen der Fraktion und Partei auf

Die CDU zog nach den Äußerungen ihres Ratsmitgliedes zum Attentat auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt unverzüglich Konsequenzen.

Der Ratsherr Sven-Markus Knurr soll die CDU unverzüglich verlassen.
Der Ratsherr Sven-Markus Knurr soll die CDU unverzüglich verlassen. | Foto: Archiv (Pressebild des Piraten Kreisverbandes Wolfenbüttel-Salzgitter); regionalHeute.de

Braunschweig. "Der Vorstand der CDU-Fraktion ist erschüttert über die beschämenden Äußerungen ihres Ratsherren Sven-Markus Knurr", das teilt die CDU-Ratsfraktion am Samstagabend in einer Pressemitteilung mit. Nach dessen menschenverachtenden Posting zum schrecklichen Attentat auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit mindestens fünf Todesopfern und 200 zum Teil lebensgefährlich verletzten Menschen habe der Fraktionsvorstand in einer außerordentlichen Sitzung am Samstagabend schnell und eindeutig Konsequenzen gezogen.



„Wir haben Sven-Markus Knurr aufgefordert, die Fraktion bis spätestens Montagnachmittag zu verlassen. Sollte er dieser Aufforderung nicht nachkommen, werden wir der Fraktion noch am Montagabend seinen Ausschluss vorschlagen. Wir sind sicher, dass uns die Fraktionsmitglieder folgen werden. Sven-Markus Knurr wird nicht länger Ratsherr der CDU bleiben. Gleichzeitig entschuldigen wir uns für seine nicht hinnehmbaren Entgleisungen“, sagte Thorsten Köster, Fraktionsvorsitzender der CDU im Rat der Stadt.

"Knurr hat sich endgültig disqualifiziert"


Knurr hatte noch am Freitagabend unmittelbar nach dem Attentat „Ich habe hierfür volles Verständnis“ auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) gepostet. "Es war nicht die erste, aber schlimmste und geschmackloseste Äußerung dieser Art", schreibt die CDU. Knurr war bei der Kommunalwahl 2021 über die Liste der Partei „Die Piraten“ in den Rat eingezogen und bildete danach eine Ratsgruppe mit der Vertreterin der Basisdemokratischen Partei Deutschland (dieBasis). Im Februar dieses Jahres war er in die CDU eingetreten und so Mitglied der Fraktion geworden. "Knurr hat sich endgültig disqualifiziert für jedwede Position innerhalb des demokratischen Spektrums. Wir bedauern, dies nicht früher erkannt zu haben. Unsere Entscheidung duldete daher keinen Aufschub", so Köster.

Der Kreisvorsitzende der CDU Braunschweig, Maximilian Pohler, fordert Knurr zudem auf, auch die CDU bis Montagnachmittag zu verlassen. Andernfalls werde ein Parteiordnungsverfahren mit dem Ziel des Parteiausschlusses umgehend eingeleitet.

Köster habe vorsorglich zu einer Sondersitzung der Fraktion eingeladen, um den Ausschluss zu beschließen. „Sven Knurr hat so oder so keine Zukunft in der CDU, weil er in keiner Weise unsere Werte vertritt. Deutlicher als am Freitag konnte er das nicht demonstrieren“, so Köster. Die CDU-Ratsfraktion geht davon aus, dass Knurr der Aufforderung zum Austritt aus Fraktion und Partei nachkommt.

Lesen Sie zu diesem Thema auch den Kommentar von regionalHeute.de-Chefredakteur Werner Heise: "Widerlicher Post vom CDU-Ratsherrn darf nicht folgenlos bleiben".


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