Braunschweig. Für eine artgerechte Haltung von Milchkühen auf der Weide protestieren am morgigen Samstag Aktivisten von Greenpeace Braunschweig vor der Rewe-Filiale Ecke Sack/Neue Straße. Mit einer zwei Meter hohen Milchtüte informieren sie aus ihrer Sicht über die Folgen der Milchproduktion bekannter Hersteller für Kühe, Artenvielfalt und Klima. Das teilt Greenpeace Braunschweig in einer Pressemeldung mit.
Kühe seien eigentlich Weidetiere, die im Stall nicht ihrem natürlichen Verhalten gemäß leben könnten, so Greenpeace. Eine Greenpeace-Abfrage zeige jedoch, dass nur wenige der großen Molkereien in Deutschland Milch aus Weidehaltung oder von Milchbetrieben vertreiben würden, die auf ganzjährige oder saisonale Anbindehaltung verzichteten.
19 Molkereien wurden befragt
Befragt worden seien bundesweit 19 Molkereien, die zusammen zwei Drittel der hierzulande produzierten Milch verarbeiteten. Anders als bei Bio- oder Weidemilch würden viele dieser Molkereien so gut wie keine Zusatzleistungen, etwa bei Tierwohl und fairen Preisen für die Milcherzeuger, bieten. Abgefragt wurde auch, ob Zuschläge für Weide- beziehungsweise Biomilch bezahlt werden. Kühe auf der Weide zu halten, wirke sich positiv auf die Gesundheit der Tiere aus. Weidekühe könnten zudem zum Klimaschutz beitragen. Laut Thünen-Institut speichere beweidetes Grünland 30 bis 40 Prozent mehr klimawirksamen Kohlenstoff im Boden als Ackerpflanzen. Derzeit hätten in Deutschland laut Statistischem Bundesamt jedoch nur noch 31 Prozent der Rinder Weidegang.
Einkaufsratgeber erstellt
Welche Milch von Kühen aus Haltung mit ausreichend Bewegung, Weidezugang und grasbasiertem Futter stammt, zeigt ein Einkaufsratgeber, der einen Überblick über die verschiedenen Standards von Milch-Siegeln gibt. Hierüber informiert Greenpeace morgen in der Innenstadt. Der Aktionstag findet diesen und nächsten Samstag bundesweit in 36 Städten statt.
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