Die Vögel kehren zurück in das Naturhistorische Museum


Museumsmitarbeiter Marcus Neumann und Präparator Frank Strauß vor der historischen Ansicht des Naturhistorischen Museums im Schloss.
Foto: Schlossmuseum
Museumsmitarbeiter Marcus Neumann und Präparator Frank Strauß vor der historischen Ansicht des Naturhistorischen Museums im Schloss. Foto: Schlossmuseum | Foto: Schlossmuseum

Braunschweig. Die Vögel sind zurück. Im Naturhistorischem Museum im Schloss sind die Präparate von Enten, Möwen und Seevögeln ab dem 30. Oktober wieder zu bestaunen. Nach Jahrzehnten der Abwesenheit, waren erst 2007 vier der verschwundenen Vogelkästen wieder aufgetaucht. Das berichtet die Stiftung Residenzschloss Braunschweig in einer Pressemitteilung.


Die Enten, Möwen und sonstigen Seevögel in den zwei Vogelvitrinen sowie der Steinbock auf seinem Sockel, die ab dem 30. Oktober 2018 in der Ausstellung „Revolution. Abdankung. Schloss.“ im Schlossmuseum zu sehen sein werden, zeigen die vielfältige Nachnutzung des Residenzschlosses in der Folge der Novemberrevolution. Der Schlossbau stand nämlich nach der Absetzung des letzten Welfenherzogs keinesfalls leer. Neben Schlossmuseum und Theater erhielt vor allem das Naturhistorische Museum Ausstellungsflächen im ehemaligen Residenzschloss. Das Schlossmuseum Braunschweig erhält die historischen Ausstattungsstücke im Rahmen der Sonderausstellung „Revolution. Abdankung. Schloss.“, die Teil des Gesamtprojektes „Vom Herzogtum zum Freistaat. Braunschweigs Weg in die Demokratie“ ist.

Die Vögel waren lange verschwunden


Dem Zoologen Dr. Gerhard von Frankenberg war es zu verdanken, dass das unter Raumnot leidende Naturhistorische Museum im Nordteil des Braunschweiger Schlosses untergebracht wurde. Ab 1921 nahm es dort seinen Betrieb wieder auf. Im Gartensaal wurden mehrere Tiergruppen präsentiert, unter anderem der erwähnte Steinbock sowie die kunstvolle Vitrinen und Schaukästen der Sammlung Hermann von Uslar. Nur wenige dieser einstigen Exponate haben die Zeiten überdauert. Nach der überstürzten Räumung vor Einzug der SS-Junker-Schule in das Schloss, verlor sich ihre Spur. Aufgrund der Größe der Sammlung sowie der recht sperrigen Vitrinen, bleibt dieses Verschwinden sehr rätselhaft. Ein Zugriff durch Naturalienhändler ist in den damaligen Wirren nicht auszuschließen.

Durch Zufall tauchten im August 2007 vier der Vogelkästen wieder auf, darunter auch die ausgestellte Seevogelvitrine. „Sie wurden dem Naturhistorischen Museum als Schenkung überlassen und waren in einem erbärmlichen Zustand“, berichtet Frank Strauß, Präparator des Naturhistorischen Museums bei einer Vorbesprechung im Schlossmuseum. „Die gedrechselten Verzierungen der Vitrinen sahen schlimm aus und die Vögel waren teilweise rußgeschwärzt“, so der Präparator weiter. Nach umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen erstrahlen diese nun wieder in altem Glanz und können ab 30. Oktober an ihrem historischen Ausstellungsort besichtigt werden.


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