Diese Schule ist eine Dauerbaustelle - Nun äußert sich die Stadt

Seit 2019 wird an der Grundschule Isoldestraße gebaut. Ist jetzt ein Ende in Sicht?

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Die Grundschule Isoldestraße vor den Sanierungsarbeiten. (Archivbild)
Die Grundschule Isoldestraße vor den Sanierungsarbeiten. (Archivbild) | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Seit 2019 wird an der Grundschule Isoldestraße gebaut. Immer wieder kam es bei den einzelnen Maßnahmen zu Verzögerungen. Für die Betroffenen keine leichte Situation. Auf Anfrage von Bündnis 90 / Die Grünen im Stadtbezirksrat Nordstadt-Schunteraue äußert sich nun die Verwaltung zu den Problemen und der Frage, wann die Arbeiten nun endlich abgeschlossen sind.



Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen zur Modernisierung der Schule, Sicherstellung des Ganztagesbetriebes und Erhöhung der maximalen Klassenzahl - alles Arbeiten, die für die Zukunft der Grundschule erforderlich sind. Leider sei es dabei wieder und wieder zu Verzögerungen und Fehlern in der Ausführung gekommen, die die Schülerschaft und Kollegium stark belasten würden und für entsprechenden Unmut sorgten, so die Grünen. "Der weit überwiegende Teil der Schülerinnen und Schüler kennt ihre Grundschule nur als Baustelle mit allen Auswirkungen, die dies auf Schulablauf, Lernerfolge, hygienische Situation und Sicherheit insbesondere bei An- und Abfahrt von Handwerkern und Zulieferern hat", so Bezirksratsmitglied Dennis Egbers-Schoger.

"Phase höchster Unsicherheit und Unbeständigkeit"


"Die Bauarbeiten an der Grundschule Isoldestraße begannen 2019 mit der Sanierung der Mensa und der Sporthalle – und starteten damit in eine Phase höchster Unsicherheit und Unbeständigkeit, wie sie das Bauwesen in dieser Form selten erlebt hat", rekapituliert die Verwaltung die Situation. Die durch die Corona-Pandemie verursachten Lieferengpässe und Personalausfälle hätten zu einem mehrmonatigen Baustopp bereits in den Anfangsmonaten geführt und die ursprüngliche Zeitplanung erheblich verzögert. Selbst nach der Wiederaufnahme des Betriebs seien die Arbeiten auf der Baustelle unter den schweren Auflagen und Bedingungen der Pandemie eingeschränkt gewesen und mussten wiederholt an die wechselnden Verfügbarkeiten von Materialien und Personal angepasst werden.

Die Lage habe sich im Laufe des Projekts zusätzlich durch die geopolitischen Folgen des Ukrainekriegs verschärft, der die ohnehin brüchigen globalen Lieferketten weiter destabilisiert habe. Materialien wie Stahl, Elektrokomponenten und spezifische Bauteile aus der Ukraine oder angrenzenden Regionen seien zeitweise nicht lieferbar gewesen oder mussten durch kostspielige und zeitaufwändige Alternativen ersetzt werden.

Haustechnik musste neu ausgeschrieben werden


Ein weiteres Problem sei durch die Leistung des beauftragten Haustechnik-Planers entstanden. Dadurch sei es nicht nur zu Verzögerungen, sondern auch zu technischen und organisatorischen Problemen gekommen, die die Bauarbeiten in mehreren Bereichen ins Stocken gebracht hätten. Nach anhaltenden Mängeln und Verzögerungen musste der Vertrag schließlich gekündigt werden. Die daraufhin erforderliche Neuausschreibung des Planers habe weitere zeitliche Einbußen gebracht und zu einem erneuten Baustopp von mehreren Monaten geführt. Die juristischen Folgen dieser Vertragskündigung würden aktuell aufgearbeitet.

Zusätzlich traten zahlreiche unvorhergesehene Komplikationen während der Bauphase auf, die umfangreiche Nachbesserungen erforderlich machten. So war für die Sporthalle ursprünglich lediglich eine neue Dachabdichtung vorgesehen. Bei der eingehenden Prüfung der Substanz habe sich jedoch herausgestellt, dass die Heizung sowie ein Großteil der Elektroinstallationen nicht nur den heutigen Standards des Brandschutzes, sondern den allgemeinen Sicherheitsanforderungen nicht mehr genügte.

Koordination im laufenden Schulbetrieb


Dies habe eine komplette Überarbeitung der technischen Anlagen unter Einhaltung der strengen brandschutztechnischen und baulichen Vorgaben erfordert. Die Herausforderung hierbei sei gewesen, die Koordination zwischen laufendem Schulbetrieb, Materialknappheit und Lieferengpässen zu organisieren und dies habe zu zeitlichen Verschiebungen geführt.

In der Konsequenz bedeutete dies, dass die Sporthalle (Baubeginn Anfang 2020) erst im Mai 2023 fertig gestellt werden konnte. Die Sanierung der Mensa und von Haus B starteten Ende 2019 und sollten Ende 2020 fertig sein, was dann allerdings erst im Juli 2021 gelang. Bei der Sanierung von Haus A verschob sich der Beginn der Maßnahme von Ende 2020 auf Ende 2023. Die Gesamtfertigstellung wird für Mitte Dezember dieses Jahres erwartet. Mit der für Mitte 2021 geplanten Sanierung von Haus C konnte erst jetzt begonnen werden. Die Fertigstellung ist für Ostern 2025 geplant.

Da man nach aktueller Planung davon ausgehe, dass die Bauarbeiten vor den Sommerferien 2025 abgeschlossen sein werden, würden auch alle erforderlichen Räume für die Erweiterung der Klassenzahl zur Verfügung stehen.

Wurden Schüler gefährdet?


Laut einer weiteren Anfrage der Grünen, soll es auch mehrfach zu gefährlichen Situationen an der Schule gekommen sein, da an- und abfahrende Lieferanten und Handwerker angemessene Rücksicht auf die Schüler vor allem zu den morgendlichen und nachmittäglichen Hauptankunfts- und -abgangszeiten vermissen ließen.

Die Verwaltung sei sich der kritischen Situationen bewusst und habe hier bereits Maßnahmen ergriffen. So seien alle Lieferanten und Handwerker schriftlich sowie in persönlichen Gesprächen auf die Notwendigkeit eines vorsichtigen Verhaltens insbesondere zu den Schulanfangs- und -endzeiten hingewiesen worden. Dabei sei auch auf die zeitliche Beschränkung der An- und Abfahrtsfenster sowie mögliche Konsequenzen bei Missachtung hingewiesen worden.

Auf Basis der der Verwaltung mitgeteilten Hauptankunfts- und -abgangszeiten der Schüler seien enge Zeitfenster definiert worden, um eine möglichst konfliktfreie Steuerung der Anlieferungszeiten zu gewährleisten. Sollten unangekündigte Lieferanten außerhalb der festgelegten Zeitfenster ankommen, werde ihnen die Zufahrt zum Grundstück verweigert. Die Verwaltung werde die Situation weiterhin im Blick behalten und alles in ihrem Einflussbereich Mögliche tun, um die Sicherheit der Schüler zu gewährleisten.


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