Elektrobusse - Emil im Linienverkehr erfolgreich


Die vier emil-Busse sind mit Aufklebern gekennzeichnet, die auf die freie WLAN-Nutzung hinweisen. Foto: Braunschweiger Verkehrs-GmbH
Die vier emil-Busse sind mit Aufklebern gekennzeichnet, die auf die freie WLAN-Nutzung hinweisen. Foto: Braunschweiger Verkehrs-GmbH

Braunschweig. Bereits im Jahr 2012 suchte die Verkehrs-GmbH nach einer emissionsarmen, umweltfreundlichen und zum Diesel alternativen Antriebstechnik für Busse im Öffentlichen Personennahverkehr.


Schnell war für die Verkehrs-GmbH klar, dass eine kabelgebundene Ladung von E-Bussen für den großstädtischen Linienverkehr nicht leistungsfähig genug war, da die benötigte Reichweite nicht erzielt werden kann. So fiel die Entscheidung für ein Elektrobus-Projekt mit induktiver Energieübertragung, einer berührungslosen Schnellladung der E-Busse mit 200 KW an Ladestationen während des regulären Fahrgastbetriebes. Gemeinsam mit dem Hersteller der induktiven PRIMOVE-Ladetechnik, Bombardier, und dem Bushersteller Solaris sowie lokalen Partnern aus Wirtschaft und Forschung, wurde das Forschungs- und Förder-Projekt "emil - Elektromobilität mittels induktiver Ladung" auf Braunschweigs Straßen gebracht.

Erfolgreicher Projektabschluss: Einsatz von Elektro-Gelenkbussen im innerstädtischen Linienverkehr


Gestartet wurde der Praxisbetrieb auf der 12 Kilometer langen Ringlinie 419 im Jahr 2014 mit einem ersten Solo- Elektrobus, der sich schnell im Betrieb auf dem City-Ring bewährte. Ende 2014 kamen vier 18 Meter lange Elektro-Gelenkbusse hinzu, zum damaligen Zeitpunkt eine Premiere im ÖPNV. Sie befördern seitdem täglich rund um die Uhr Fahrgäste auf dem Braunschweiger Innenstadtring und sparen pro Jahr rd. 300 Tonnen CO2 -Emissionen ein. So konnte die Verkehrs-GmbH ihr "emil"-Forschungsprojekt, gefördert vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), zum 31. Oktober 2016 erfolgreich abschließen.

"Emil ist ein sehr erfolgreiches Projekt, das wir hier in Braunschweig umgesetzt und abgeschlossen haben, und das die Kunden nach Befragungen als sehr positiv aufgenommen haben", sagt Jörg Reincke, Geschäftsführer der Verkehrs-GmbH. "Die "emil" Elektro-Gelenkbus-Flotte ist zum festen Bestandteil des ÖPNV in Braunschweig geworden und die Kunden wünschen sich einen Ausbau der Elektromobilität in ihrer Stadt", so Reincke.
"Wir planen die vier E-Gelenkbusse sowie den E-Solobus noch lange in Braunschweig im Linienbetrieb einzusetzen", erklärt Frank Brandt, Prokurist bei der Verkehrs-GmbH und Projektverantwortlicher "emil". Es erfreut insbesondere, dass das Batteriesystem, trotz des Betriebes mit ausschließlicher Schnellladung, eine geringere Alterung als geplant zeigt. "Gerne würden wir die E-Busflotte ausbauen und weitere E-Gelenkbusse dieses Systems beschaffen", sagt Brandt zu der Weiterentwicklung der E-Mobilität in Braunschweig. "Die namhaften Hersteller sind aber bedauerlicherweise derzeit nicht gewillt, weitere Fahrzeuge für die in Braunschweig erfolgreich eingesetzte Schnellladetechnik zu bauen", bedauert der Projektleiter.

Planungen für Braunschweigs E-Mobilität der Zukunft


Auf der Suche nach Alternativen hat die Verkehrs-GmbH deshalb mit Unterstützung der Stadt Braunschweig und des Regionalverbandes Großraum Braunschweig eine Technologiestudie zur Entwicklung alternativer Antriebssystems beauftragt. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Batteriebusse mit Gelegenheitsladung (Ladung von kleinen Batterien unter Fahrgastbetrieb) die wirtschaftlichste Einsatzform von E-Bussen sind. Damit bestätigt sich strukturell der in Braunschweig mit dem Projekt emil eingeschlagene Weg. Weitere Lade-Konzepte wie das konduktive Laden z.B. über Pantografen wären ebenso denkbar. Welche Konzepte in der Zukunft konkret umgesetzt werden können, wird die Verkehrs-GmbH mit externer Begleitung untersuchen. Außerdem werden zeitnah Fahrzeugumläufe und Buslinien identifiziert, die für einen zukünftigen E-Buseinsatz geeignet sind. Ergänzend werden Gespräche mit Busherstellern geführt. So soll der Elektrobuseinsatz in Braunschweig in den nächsten Jahren weiter entwickelt und ausgebaut werden.

Jetzt freies W-LAN in den emil-Bussen


Ab dem 01. Dezember 2018 können Fahrgäste an Bord der vier Elektro-Gelenkbusse der emil-Flotte freies W-LAN über BS|Hotspot nutzen. "Dann können Fahrgäste an Bord der vier Elektro-Gelenkbusse freies W-LAN über BS|Hotspot nutzen, wie das auch schon im Kundenzentrum am Bohlweg möglich ist", erläutert Frank Brandt. "Das ist gerade für unsere vielen jüngeren Fahrgäste eine gute Nachricht, denn man kann sich im Fahrzeug direkt in den kostenfrei nutzbaren Hotspot einwählen", sagt Frank Brandt. Die vier emil-Busse sind mit Aufklebern gekennzeichnet, die auf die freie WLAN-Nutzung hinweisen.


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