Braunschweig. Ein Fahrradverleihsystem, das es ermöglicht, Fahrräder an verschiedenen Orten in der Stadt zu entleihen und wieder abgeben zu können: Das ist der Wunsch der CDU, der in einer Anfrage an die Verwaltung beim jüngsten Bauausschuss zum Ausdruck kam. Hinterfragt wurden hierbei potenzielle Kosten, Refinanzierungsmöglichkeiten und die Weiterverfolgung des Call-a-Bike-Angebotes.
Idee sei es, ein Fahrradausleihsystem zu etablieren, das es ermöglicht, dass man Fahrräder an verschiedenen Standorten (zum Beispiel Hauptbahnhof, Innenstadt und Universität) jeweils ausleihen und auch beliebig wieder abgeben kann. Auch eine Steuerung via Smartphone-App oder per Telefon wäre denkbar, so Fred Maul von der CDU. Vorbild seien hierbei andere Städte in der Größenordnung von Braunschweig, die bereits solche Konzepte verfolgen. Als Beispiel wurde Kassel genannt. Hier sollen bereits 500 Fahrräder an 56 Stationen zur Verfügung stehen. Um ein solches beziehungsweise ähnliches Konzept in Braunschweig etablieren zu können, hinterfragt Maul, mit welchen Anfangs- und Folgekosten hierbei zu rechnen wäre, wie so etwas durch beispielsweise Werbung oder Nutzungsgebühren refinanziert werden könnte und ob man plane, das bestehende Konzept Call-a-Bike weiter auszubauen.
Verwaltung verweist auf bestehende und geplante Projekte
Zunächst verwies Klaus Benscheidt vom Amt für Tiefbau- und Verkehr auf die bereits bestehenden Ausleihstationen eines Privatanbieters und der AWO-Radstation, die bereits einen Ausleihservice bieten. Die Deutsche Bahn mit dem Angebot „Call-A-Bike“ ist einer von mehreren Anbietern auf dem Markt. Die Stadt wolle auch dieses Thema im Zuge der Verhandlungen mit der Deutschen Bahn zur Weiterentwicklung des Bahnhofsumfeldes ansprechen. Darüber hinaus arbeite die Fahrrad- und Verkehrs-AG der TU Braunschweig (FVAG) derzeit an einem Konzept für ein Verleihsystem, das voraussichtlich nicht nur auf Studierende beschränkt sein soll. Als Betreiber wäre hier der Asta der TU angedacht. Die Kosten würden von den Studierenden getragen. Zunächst kalkuliere man 1,50 Euro pro Semester für alle Studierenden. Ein konkreter Finanzplan und Standortobjekte liege jedoch noch nicht vor.
Pläne der TU konstruktiv begleiten
"Ein weitergehendes Fahrrad-Verleihsystem ist aus Sicht des Stadtmarketings vorstellbar und im Interesse des Service wünschenswert, bisher sind aber alle Anbieteroptionen mit weiteren Kosten für den städtischen Haushalt verbunden beziehungsweise aufwendig in der Betreuung gewesen und konnten deshalb nicht umgesetzt werden", erklärt Benscheidt. Allerdings halte es die Verwaltung für sinnvoll, die Planungen der TU Braunschweig weiter konstruktiv zu begleiten, um zunächst eine Grundausstattung an Verleihrädern und Standorten sicherzustellen. Sobald sich diese Planungen konkretisieren, wird die Verwaltung prüfen, ob und wie durch städtisches Engagement sinnvolle Ergänzungen oder Erweiterungen möglich sind", sagt Benscheidt.
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