FDP will Silvester-Chaos durch zentrales Event verhindern

Nach unschönen Vorkommnissen in der Vergangenheit, könnte eine städtisch organisierte Silvesterveranstaltung auf dem Schlossplatz Menschen, Tiere und Umwelt entlasten, so die Liberalen.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Braunschweig. Etwas Schönes für alle statt Verbote und Ärger: Die FDP-Ratsfraktion will den Schlossplatz in der Silvesternacht wieder unter der Kontrolle der Vernünftigen wissen. Im Wirtschaftsausschuss am Freitag brachte die FDP darum einen Antrag ein, der dies mit einer städtisch organisierten Silvesterveranstaltung erreichen soll. Da man noch Beratungsbedarf sah, ließ der Ausschuss den Antrag passieren. Die ersten Bedenken wurden aber während der Diskussion bereits laut.



„Nach jeder Silvesternacht ist die Bilanz ernüchternd: Verletzungen, wildes Böllern, eine belastete Umwelt“, fasst FDP-Ratsherr Mathias Möller in einer Pressemitteilung zusammen. „Anstatt über Verbote zu diskutieren, möchten wir etwas schaffen, das die Braunschweiger zum Jahresende gemeinsam genießen können.“ Die Stadt möge, so der FDP-Antrag, ein Konzept erarbeiten für ein Silvester-Event am Schlossplatz, ein professionelles Feuerwerk etwa, eventuell ergänzt um gastronomische Angebote oder mehr.

Laser-Show statt Böller?


„So könnte viel privates Feuerwerk vermieden werden“, sagt Möller und ergänzt: „Wenn man einen Fokus darauf legt, umweltfreundlichere, also plastikfreie und leisere Pyrotechnik zu verwenden, entlastet das doppelt.“ Denkbar sei auch eine komplett böllerfreie Veranstaltung, etwa mit einer Lasershow. „Wie auch immer konkret die Ausgestaltung sein wird: unser Ansinnen ist es, der Gesellschaft etwas zu bieten, dabei die Hoheit über den Schlossplatz wieder zu erlangen und gleichzeitig Menschen, Tiere und Umwelt schonen. Mit Solidaritätsbändchen könne das Event ein Stückweit gegenfinanziert werden.

Bedenken des Dezernenten


Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa gab in der Sitzung zu bedenken, dass eine solche Veranstaltung für die Stadt nicht nur eine sehr große Verantwortung, sondern auch einen extrem hohen Aufwand bedeute. Um zu verhindern, dass die Leute trotzdem selbst Böller zündeten, müsse es Einlasskontrollen geben. Wie schwer es sei, so etwas zu verhindern, habe das Derby im Eintracht-Stadion gezeigt. Zudem sei es schwierig und entsprechend teurer, an so einem Tag Personal zu bekommen. Man müsse mit Kosten von 200.000 Euro für so eine Veranstaltung rechnen.

Ausschutzvorsitzender Oliver Schatta (CDU) zweifelte ebenfalls daran, dass sich Leute durch so eine Veranstaltung vom selber Böllern abhalten ließen. Er habe die Sorge, dass sich durch so ein Event auf dem Schlossplatz Silvester noch mehr auf die Innenstadt konzentrieren würde. Aber er folgte dem Ansinnen von Christoph Bratmann (SPD), den Antrag passieren zu lassen, um in und zwischen den Fraktionen die Möglichkeit der Beratung zu schaffen. Von der Verwaltung erhoffe man sich eine zeitnahe Stellungnahme, um gegebenenfalls einen Prüfauftrag stellen zu können.


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