Fernbusse – sind die sicher?

von Robert Braumann


| Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Die Fernbuslinien werden immer beliebter. Kein Wunder, geht es doch schon für sieben Euro von Braunschweig nach Berlin. Doch ist bei so einem Preiskampf auch die Sicherheit gewährleistet? Auch aus diesem Grund überprüfte die Braunschweiger Autobahnpolizei heute am ZOB einige Fahrzeuge.

Das Ergebnis: Bei elf kontrollierten Bussen gab es einige Verstöße. Insgesamt 21 Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten und zwei Verstöße gegen die Arbeitszeitverordnung. Dazu kamen die Verstöße eines ukrainischen Unternehmens. Hier gab es Probleme mit den Bremsen. Das Fahrzeug hatte bisher über eine Millionen Kilometer zurückgelegt. Es ging unter der Kontrolle der Polizei zum TÜV. Der stellte nach einer gründlichen Untersuchung nur geringe Mängel fest. Mit der Auflage den Bus in der Ukraine reparieren zu lassen, durfte die Fahrt fortgesetzt werden. Vanessa Meißner von Gewerbeaufsichtsamt überprüfte die Fahrzeiten der Fahrer. Die entscheidende Frage:  Haben alle ihre Ruhezeiten eingehalten? Hier gab es schon mehr zu beanstanden. Allerdings durften alle die Fahrt fortsetzen. In einzelnen Fällen wird sich allerdings die Bußgeldstelle melden. Bei großen Verstößen gegen die Lenkzeiten sind sogar Strafen von mehr als tausend Euro möglich.



Nach spätestens 4,5 Stunden muss der Busfahrer demnach eine Pause von 45 Minuten einlegen. Diese Pause kann nach Belieben aufgeteilt werden. Dann muss aber eine bestimmte Reihenfolge eingehalten werden. Eine 15-minütige Pause muss von einer 30-minütigen Pause gefolgt werden. Als Ruhezeit gilt, wenn der Busfahrer seinen Platz am Steuer verlassen kann und keinen anderweitigen Aufgaben nachgehen muss. Zum Beispiel Koffer einladen oder ähnliches.



Vanessa Meißner von der Gewerbeaufsichtsamt erklärt: "Grundsätzlich darf ein Busfahrer pro Tag die Lenkzeit von neun Stunden nicht überschreiten. An zwei Tagen in der Woche darf er sie allerdings auf zehn Stunden ausweiten. Für eine ganze Woche ist eine Höchstlenkzeit von 56 Stunden erlaubt. Wird diese voll ausgeschöpft, dürfen in der darauffolgenden Woche nur 34 Stunden gefahren werden. Die Lenkzeit in zwei aufeinanderfolgenden Wochen darf 90 Stunden nicht überschreiten. Dazu Wolfgang Klages  zu BraunschweigHeute.de: " Trotz des Preiskampfes und der Vielzahl an Fahrten, ist der Bus immer noch eines der sichersten Verkehrsmittel." Auch Stefan Gerecke (Einsatzleiter Autobahnpolizei) war grundsätzlich beruhigt: "Die Kontrolle hat gezeigt, dass viele Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen. Es gab vergleichsweise wenig Verstöße. Allerdings steht auch fest, dass Überprüfungen grundsätzlich wichtig sind. Auch um den Unternehmen zu zeigen, dass die Polizei ein Auge auf das Geschäft hat." Wolfgang Klages sagte dazu: "Dass aber im Ergebnis über die Hälfte der überprüften Fahrzeiten zu beanstanden waren zeigt, dass weitere Kontrollen, vor allem mit Blick auf die Lenk- und Ruhezeiten der Fahrer, notwendig sind." Die Busfahrer zeigten sich überwiegend Einsichtig. Auch wenn sie nicht immer einverstanden mit der Auswertung ihrer Karten waren. So musste Vanessa Meißner schon ganz genau erklären, wo die Verstöße lagen, damit ein Einsehen erfolgte.



Die Auswertung erfolgt via Laptop, Kontrollkarte und einem digitalen Kontrollgerät. Damit können dann die zentralen Daten eingesehen werden.

Die Polizei kontrollierte neben den Bussen auch die Taxifahrer, die am Hauptbahnhof standen. Auch hier gab es einiges zu monieren. Hauptsächlich Verstöße, die auch die Gewerbeaufsicht betrafen.


mehr News aus Braunschweig


Themen zu diesem Artikel


Ukraine Polizei