Fridays for Future Braunschweig - Zeugnis für die Stadt sieht düster aus

Die Ortsgruppe sieht viel Potenzial für den Klimaschutz - Der Ist-Zustand sehe jedoch alles andere als rosig aus.

Fridays for Future hat am heutigen Freitag erneut in der Stadt demonstriert (Symbolbild)
Fridays for Future hat am heutigen Freitag erneut in der Stadt demonstriert (Symbolbild) | Foto: Julia Seidel

Braunschweig. Heute um 11 Uhr streikte Fridays for Future erneut vor dem Rathaus. Anlässlich des Beginns der Zeugnisferien, zu denen die Schülerinnen und Schüler ihre Halbjahreszeugnisse erhielten, stellte die Ortsgruppe der Stadt Braunschweig ein Zeugnis aus. In diesem Zeugnis werden „Fächer“ Zielsetzung, Verwaltung, Energie, Verkehr und Ökologie der Stadt benotet. Des Weiteren werde in dem Zeugnis, Arbeits- und Sozialverhalten bewertet. Das Zeugnis veröffentlichte Fridays for Future in einer Pressemitteilung.


Das Zeugnis steht Online zum Download zur Verfügung.

Im Allgemeinen habe die Stadt Braunschweig bei der Notenvergabe schlecht abgeschnitten. So vergab die Ortsgruppe unter anderem in den „Fächern“ Ökologie und Verkehr die Note „ungenügend“. Die „Fächer“ Verwaltung und Energie wurden mit „mangelhaft“ beurteilt. Nur im Punkt Zielsetzung konnte die Stadt mit „gut“ abschneiden.

Meike Evers, 13, Ricarda Huch Schule:
„Im vorigen Jahr hatte die Politik ihre Hausaufgaben nicht ein einziges Mal gemacht. Dieses Jahr hat die Stadt sich bemüht, bessere Leistungen zu bringen. Allerdings ist sie immer noch versetzungsgefährdet.“

Stellenwert des Klimaschutzes wechselhaft



Das Arbeitsverhalten der Stadt beurteilt die Ortsgruppe mit einem „D“, entspricht den Forderungen mit Einschränkungen. Die Planung und Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes 2020 wirken gründlich und sorgfältig, benötigen jedoch insgesamt mehr Zeit als vorgesehen. Die bisherigen Anstrengungen in Klimafragen erfolgten erst nach gelegentlichen Erinnerungen. Der Stellenwert des Klimaschutzes ist bisher leider sehr wechselhaft. Die Stadt trägt für den Klimaschutz eine Verantwortung und sollte diesen in allen Entscheidungen selbstständig mitbedenken.

Stadt ergreift häufig die Initiative



Das Sozialverhalten der Stadt beurteilt die Ortsgruppe mit einem „B“, es entspricht den Forderungen in vollem Umfang
Die Stadt ist stets bereit, mit anderen Interessensvertreterinnen und Vertreter über den Klimaschutz zu sprechen, verhält sich dabei rücksichtsvoll und ist auch bereit, die Interessen anderer zu achten. Dabei ist häufig die Stadt diejenige, die Initiative ergreift und das Gespräch sucht. Besprochene Kompromisse und Lösungswege werden meist umgesetzt.

Nele Evers, 15, Ricarda Huch-Schule
„Die Pläne der Stadt sind durchaus lobenswert, können aber erst in die Noten einfließen, wenn sie umgesetzt worden sind! Bis Ende des Schuljahres müsste noch der eine oder andere (Refe-)Ratsbeschluss kommen, damit das Schuljahr nicht wiederholt werden muss.“

Zeugnis zeigt den Ist-Zustand



Klimaschutz ist ein komplexes Thema, das sich auf diverse Gebiete erstreckt. Dieses Zeugnis umfasst nur einige wichtige Punkte; Fragen, die hier nicht auftauchen, können laut der Bewegung daher trotzdem relevant für den Klimaschutz sein. "Natürlich ist uns auch bewusst, dass Prozesse in der Stadt Zeit brauchen. Hier wurde aus unserer Perspektive versucht, den Ist-Zustand zu erfassen. Wir sind gerne bereit, im nächsten Halbjahr ein besseres Zeugnis auszustellen! Wir sehen Potenzial", konstatiert die Ortsgruppe abschließend.

Im Mai 2019 wurde das Forderungspapier für Braunschweig veröffentlicht.



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