Hannover. Sollen schon 16-Jährige mit dem Begleiteten Fahren beginnen und somit ein Jahr eher den Führerschein in den Händen halten? Einen entsprechenden Vorstoß unternahm Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies Anfang der Woche. regionalHeute.de fragte die Braunschweiger Landtagsabgeordneten, wie sie zu dem niedersächsischen Modellversuch stehen.
Heidemarie Mundlos (CDU) schreibt:
Ich war zwar 2004 noch etwas skeptisch gegenüber dem von der CDU-FDP-Landesregierung eingeführten „Führerschein ab 17“, doch die umfangreiche Evaluation des bundesweiten Modellversuchs und die Verkehrsunfallstatistik haben mich letztlich überzeugt: Die Phase des begleiteten Fahrens sollte verlängert werden, zum Beispiel durch einen früheren Start mit 16. Wenn das mehr Sicherheit – nicht nur für junge Menschen – im Straßenverkehr bringt, kann es nicht falsch sein. Also erproben, auswerten und gegebenenfallsdann einführen!
Das Statement von Almuthvon Below-Neufeldt (FDP) lautet:
In einer Zeit, in der Mobilität immer größere Bedeutung gerade auch für junge Menschen besitzt, fordern wir die Herabsenkung der Altersgrenze für das begleitete Fahren von derzeit 17 auf 16 Jahre im PKW. Die FDP hat sich bereits im Jahr 2013 für das begleitete Fahren ab 16 eingesetzt. Durch das begleitete Fahren ab 17 wurden die Unfallzahlen bereits deutlich gesenkt. Dies spricht dafür, die Altersgrenze für den PKW-Führerschein auf 16 herabzusetzen, damit junge Menschen bereits früh durch eigene Fahrerfahrungen verantwortungsbewusstes Fahren lernen können.
Dr. Christos Pantazis(SPD) äußert sich wie folgt:
Als Abgeordneter einer Mobilitätsregion kann ich den Vorstoß unseres Ministers, begleitetes Fahren bereits ab 16 Jahren zuzulassen, nur begrüßen. Gerade für die jungen Menschen in ländlichen Bereichen würde dies eine enorme Verbesserung ihrer Mobilitätssituation darstellen - auch ich hätte eine solche Regelung in meiner Jugend als gebürtiger Seelzer gerne in Anspruch genommen. Wissenschaftlich betrachtet zeigen Studien dazu, dass sich bereits das begleitete Fahren ab 17 Jahren als absolutes Erfolgsmodell entpuppt hat, weil junge Menschen bereits früh lernen, unter Aufsicht verantwortungsvoll am Straßenverkehr teilzunehmen. Diese Verantwortung auch 16-Jährigen zu übertragen, ist angemessen.
Natürlich haben wir auch die anderen Landtagsabgeordneten aus Braunschweig angefragt. Ihre Statements werden nachgereicht wenn sie vorliegen.
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